Der US-amerikanische Arbeitsmarkt zeigt Anzeichen einer deutlichen Abkühlung. Laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP verzeichnete die Privatwirtschaft im August einen Zuwachs von nur 99.000 neuen Stellen gegenüber dem Vormonat. Dies stellt den geringsten Anstieg seit Januar 2021 dar und verfehlt die Erwartungen der Volkswirte, die im Schnitt von 145.000 neuen Arbeitsplätzen ausgegangen waren.
Ein Blick auf die revidierten Zahlen des Vormonats verstärkt den Eindruck einer Abschwächung. Für Juli meldete ADP lediglich 111.000 neu geschaffene Stellen, nachdem zunächst 122.000 gemeldet worden waren. Der vollständige Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der tiefergehende Einblicke geben könnte, wird diesen Freitag erwartet.
Nela Richardson, Chefvolkswirtin bei ADP, kommentierte die Entwicklung mit den Worten: "Der Abwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt hat dazu geführt, dass die Zahl der Neueinstellungen nach zwei Jahren des überdurchschnittlichen Wachstums niedriger als normal ist." Diese Einschätzung lässt darauf schließen, dass sich der Arbeitsmarkt abkühlt und spekuliert auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed. Eine erste Absenkung der Zinssätze wird bereits Mitte September erwartet, allerdings ist das genaue Ausmaß dieser Maßnahme noch unklar.