09. Mai, 2025

Wirtschaft

Unternehmensinsolvenzen in Deutschland auf dem Vormarsch

Unternehmensinsolvenzen in Deutschland auf dem Vormarsch

Die wirtschaftliche Schieflage zeigt sich immer deutlicher in den Zahlen der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland. Nach den aktuellen Prognosen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform werden bis Ende des Jahres 22.400 Firmenpleiten erwartet, was einem Anstieg von fast 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit erreicht die Zahl der Insolvenzen ihren höchsten Stand seit 2015, als mehr als 23.100 Unternehmen Insolvenz anmelden mussten.

Dr. Patrik-Ludwig Hantzsch von der Creditreform-Wirtschaftsforschung erklärte, dass die Nachwirkungen vergangener Krisen nun in Form von Insolvenzen bei den Unternehmen ankommen. Diese Negativentwicklung könnte die Insolvenzzahlen auf das Niveau von 2009 und 2010 zurückführen, als über 32.000 Insolvenzen verzeichnet wurden.

Zahlreiche Ökonomen hatten bereits für 2024 einen markanten Anstieg der Insolvenzen vorhergesagt. Unternehmen kämpfen mit den Nachwirkungen der Pandemie, erhöhten Energiepreisen und steigenden Zinsen. Gleichzeitig sind staatliche Schutzregelungen, die während der Pandemie implementiert wurden, ausgelaufen, wodurch die finanzielle Belastung weiter zunimmt.

Besonders auffällig im aktuellen Jahr sind die zahlreichen Insolvenzen großer Unternehmen wie Galeria Karstadt Kaufhof, FTI Touristik und Esprit Europe. Dennoch bleibt die Mehrheit der Insolvenzanmeldungen bei Kleinstbetrieben mit maximal zehn Angestellten. Laut Creditreform sind im Jahr 2024 rund 320.000 Arbeitsplätze in Deutschland durch Insolvenzen gefährdet oder bereits verloren gegangen.