15. Juli, 2025

Grün

Umweltaktivisten gegen Brandenburger Innenminister: Streit um Faktenlage am Tesla-Werk Grünheide

Umweltaktivisten gegen Brandenburger Innenminister: Streit um Faktenlage am Tesla-Werk Grünheide

Im ländlich geprägten Grünheide, wo sich normalerweise Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen, haben Umweltaktivisten eine andere Botschaft für Tesla parat. Die Initiative 'Tesla stoppen' kontert die Anschuldigungen des Brandenburger Innenministers Michael Stübgen mit Erstaunen und Empörung. Laut den Aktivisten ist die Behauptung, lebende Bäume seien ihrer Protestaktion zum Opfer gefallen, schlichtweg falsch. Sie sehen in den Äußerungen des CDU-Politikers eine bewusste Stimmungsmache, um rechtliche Hebel für ein Verbot des Protestlagers zu finden.

Die Fronten zwischen Umweltschützern und Tesla scheinen so verhärtet wie die Rinde der Kiefernhochsitze, von denen Stübgen berichtete, sie seien von Aktivisten zerstört worden. Die Auseinandersetzung hat inzwischen auch die gerichtlichen Instanzen erreicht. Ein Versuch der Polizei, strikte Auflagen für das Camp zu erwirken, scheiterte vorerst in Potsdam juristisch. Nichtsdestotrotz blieb das Land hartnäckig und zog mit einer Beschwerde weiter vor das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg.

Währenddessen zeichnen Umweltaktive und Polizisten unterschiedliche Bilder von der Stimmung vor Ort. Die Waldbesetzer schildern unerwünschte Polizeibesuche als Intimidationstaktik, unter anderem mit einem gewaltsam vereitelten Musikvortrag, was die Polizei allerdings nicht bestätigt.

Das Pokerspiel im brandenburgischen Grün vereint vielerlei Spieler am Verhandlungstisch: Das Umweltministerium, Eigentümer des Waldgebietes, kollaboriert mit dem Innenministerium, Landesforst und der Versammlungsbehörde, um die Lage neu zu eruieren und weitere Schritte zu planen. In diesem Strategieforum könnte es sich um die Schachzüge handeln, die letztlich über den Verbleib des Protestcamps entscheiden.