23. Juni, 2025

Politik

Ukraine kritisiert die Mongolei wegen Empfang von Wladimir Putin

Ukraine kritisiert die Mongolei wegen Empfang von Wladimir Putin

Die Ukraine hat scharfe Kritik an der Regierung der Mongolei geäußert, weil diese den russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen hat. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Heorhij Tychyj, erklärte, dass die Mongolei Putin, der wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen in der Ukraine gesucht wird, der Strafjustiz entkommen lasse. Tychyj machte das Land mitverantwortlich für Putins angebliche "Kriegsverbrechen". Der russische Präsident traf am Montagabend in der Mongolei ein.

Tychyj betonte zudem, dass die Ukraine mit ihren Partnern zusammenarbeiten werde, um sicherzustellen, dass das Verhalten der Mongolei Konsequenzen nach sich zieht. Laut dem Sprecher hätte die mongolische Regierung den verbindlichen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) gegen Putin vollstrecken müssen. Dass dies nicht geschah, sei ein herber Rückschlag für den IStGH und das internationale Strafrechtssystem.

Putin soll laut IStGH für die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland verantwortlich sein. Er wird sich an diesem Dienstag mit dem mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch treffen, der ihn eingeladen hat. Die beiden Länder wollen ihre bilateralen Beziehungen ausbauen, was insbesondere durch die Abhängigkeit der Mongolei von russischen Rohstoffen geprägt ist.

Der Kreml bleibt indes gelassen. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies darauf hin, dass die friedlichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und der Mongolei keine Gefahr für Putin darstellen. Putin, der erstmals seit Beginn seines Angriffskrieges in der Ukraine in einem Land weilt, das Mitglied des IStGH ist, will mit seiner Reise auch demonstrieren, dass er international keineswegs isoliert ist.

Die Mongolei versucht, ein ausgewogenes Verhältnis zu den großen Nachbarn China und Russland sowie zum Westen zu wahren. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit von Russland scheint es unwahrscheinlich, dass sie ihre bilateralen Beziehungen durch die Festnahme Putins belasten wird.