02. November, 2025

Global

Trump trifft Xi – das gefährlichste Händeschütteln der Welt

In Seoul kommen Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping erstmals seit Jahren zu einem direkten Gespräch zusammen. Es geht um Zölle, Seltene Erden, Drogen und globale Macht. Die Weltwirtschaft hält den Atem an.

Trump trifft Xi – das gefährlichste Händeschütteln der Welt
Seitenblick mit Symbolkraft: Donald Trump und Xi Jinping treffen sich erstmals seit Jahren – die Welt schaut nach Seoul.

Zwei Männer, ein Konflikt – und Billionen auf dem Spiel

Wenn Donald Trump und Xi Jinping aufeinandertreffen, steht mehr als nur Diplomatie auf dem Spiel. Es geht um nichts Geringeres als das Machtgleichgewicht zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt – und um Billionen Dollar Handelsvolumen. Der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen den USA und China hat Lieferketten zerrissen, Märkte verunsichert und Unternehmen weltweit in Geiselhaft genommen.

Das Treffen in Südkorea – hinter verschlossenen Türen, begleitet von Armeen von Beratern – soll nun Bewegung in den festgefahrenen Handelsstreit bringen. Doch die Fronten sind verhärtet: Zölle, Exportbeschränkungen, Technologiekriege – und das Misstrauen zwischen Washington und Peking ist größer denn je.

„Die Märkte hoffen auf Entspannung, doch die Liste der Konflikte ist zu lang, um sie in einem Gespräch zu lösen“, sagt ein Analyst des Institute for International Finance. Tatsächlich wäre schon eine gemeinsame Erklärung ohne Eskalation ein Erfolg.

Zölle als Waffe – Handelskrieg auf höchster Stufe

Seit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus hat der frühere Präsident die Handelsbeziehungen zu China erneut auf Konfrontationskurs gebracht. Binnen weniger Monate wurden die Einfuhrzölle auf chinesische Waren auf bis zu 145 Prozent erhöht – eine Belastung, die besonders Elektronik-, Maschinen- und Konsumgüterhersteller trifft. Peking reagierte prompt: Gegenzölle von bis zu 125 Prozent, vor allem auf US-Agrarprodukte.

Das Ergebnis: ein beidseitiger Wirtschaftsschock. Der Handel zwischen den USA und China ist um über 40 Prozent eingebrochen, amerikanische Farmer sitzen auf tonnenweise Sojabohnen, während chinesische Fabriken teurere Rohstoffe einkaufen müssen.

Trump signalisiert zwar Gesprächsbereitschaft, doch seine Bedingungen sind hart: „China hat unsere Industrie geplündert – jetzt sollen sie fair zahlen.“ Aus Peking heißt es dagegen, man sei „bereit zum Dialog, aber nicht zum Nachgeben“.

Fentanyl – der unerwartete Streitpunkt

Auf der Agenda steht auch ein Thema, das auf den ersten Blick wenig mit Handel zu tun hat: Fentanyl. Das synthetische Opioid aus chinesischer Produktion gilt als Hauptursache der Drogenkrise in den USA – jährlich sterben dort über 70.000 Menschen an den Folgen. Trump beschuldigt China, zu wenig gegen den Export der Substanz zu unternehmen, und nutzt das Thema als moralische Begründung für neue Zölle.

„Wir werden diese Zölle senken, wenn China endlich handelt“, sagte Trump jüngst – ohne Frist, ohne Bedingungen. Doch Peking weist die Verantwortung von sich: Man kontrolliere die Exporte bereits „streng“.

Fentanyl ist längst zum politischen Symbol geworden – für Trumps innenpolitischen Druck und Chinas Unwillen, sich den US-Vorgaben zu beugen.

Die Macht der Seltenen Erden

Ein weiteres Druckmittel Chinas sind die Seltenen Erden – jene 17 Metalle, ohne die weder Smartphones noch Raketenantriebe funktionieren. Im April verhängte Peking Exportbeschränkungen auf sieben davon, fünf weitere sollen im November folgen.

Kein anderes Land verfügt über vergleichbare Fördermengen, was den Westen in eine gefährliche Abhängigkeit bringt. US-Technologiekonzerne wie Apple, Tesla oder Raytheon beobachten die Entwicklungen mit Sorge. Sollte China den Export weiter einschränken, könnten ganze Lieferketten ins Wanken geraten.

„Xi weiß genau, dass er mit den Seltenen Erden ein Druckmittel hat, das Washington nicht ignorieren kann“, sagt eine Analystin der London School of Economics.

Sojabohnen als Symbol des Machtkampfs

Was in Washington nach Geopolitik aussieht, trifft in den USA längst die Provinz: amerikanische Landwirte. China war jahrelang ihr größter Abnehmer – bis Peking als Vergeltung für Trumps Zölle die Einfuhren stoppte. Millionen Tonnen Sojabohnen blieben liegen, der Preis brach ein, Tausende Farmer kämpfen ums Überleben.

Trump weiß, dass er diesen Stimmen in den Swing States seine Rückkehr ins Weiße Haus verdankt – und dass er sie nun wieder braucht. Eine Lockerung der Zölle auf Agrarprodukte wäre für ihn innenpolitisch Gold wert.

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Wird es einen Durchbruch geben?

Die Erwartungen sind gedämpft. Diplomaten in Seoul sprechen von einer „vorsichtigen Annäherung“, mehr nicht. Möglich ist eine Absichtserklärung, ein Zeitplan für weitere Gespräche oder eine Zollpause, um die Märkte zu beruhigen. Ein echter Deal? Unwahrscheinlich.

Beide Seiten werden sich nach dem Treffen als Gewinner darstellen. Trump dürfte von „Fortschritten“ sprechen, Xi von „gegenseitigem Respekt“. In Wahrheit aber steht die Welt weiter zwischen zwei ökonomischen Blöcken, deren Konfrontation strukturell geworden ist.

Der Gipfel der großen Erwartungen

Dieses Treffen ist mehr als ein diplomatisches Ritual – es ist ein Testlauf für die neue Weltordnung. Die Fronten zwischen den USA und China verlaufen längst nicht mehr nur entlang von Handelsfragen, sondern durch Technologie, Sicherheit und Ideologie.

Ob es am Ende ein Handschlag oder ein weiteres Scharmützel wird, ist offen. Doch klar ist: Jeder Satz, den Trump und Xi in Seoul wechseln, wird an den Börsen nachhallen – und über die Zukunft der globalen Wirtschaft mitentscheiden.

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