Die Beliebtheit von Geflügelfleisch nimmt in Deutschland weiterhin zu. Vorläufige Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zeigen, dass der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2024 um fast 4 Prozent gestiegen ist, und nun bei durchschnittlich 13,6 Kilogramm liegt. Diese Entwicklung ist vor allem auf den vermehrten Konsum von Hühnerfleisch zurückzuführen, während Schweinefleisch mit 28,4 Kilogramm pro Person und Jahr nach wie vor führt. Allerdings wurde hier ein leichter Rückgang um 100 Gramm im Vergleich zu 2023 verzeichnet. Der Bedarf an Rind- und Kalbfleisch blieb konstant bei 9,3 Kilogramm.
Barbara Kaiser, Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung, weist darauf hin, dass sich der Fleischkonsum zugunsten von Geflügel verschiebt. Die Verbraucher schätzen Geflügel aufgrund seines geringeren Fettgehalts, seiner Kalorienarmut und besseren Verdaulichkeit als gesündere Alternative zu rotem Fleisch. Dies spiegelt sich in den Konsumgewohnheiten wider, während flexitarische Ernährungsweisen weiterhin Einfluss auf die Gesamtverzehrmengen haben.
Die Gesamtfleischproduktion in Deutschland stieg 2024 um 1,4 Prozent auf 7,3 Millionen Tonnen. Inlands verzehrte man 4,44 Millionen Tonnen Fleisch, ein Anstieg von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. BZL-Leiter Josef Goos betont, dass diese Entwicklung durch die weniger stark gestiegenen Verbraucherpreise unterstützt wird, wobei Geflügelfleisch preiswerter angeboten wurde. Eine signifikante Erhöhung der Produktion trug ebenfalls dazu bei, die Preise stabil zu halten.
Laut BZL liegt ein Langzeit-Vergleich nicht vor, da der Zensus 2022 die Berechnungsgrundlage veränderte. Dennoch zeichnet sich bereits im zweiten Jahr in Folge ein leicht wachsender Fleischkonsum ab, wobei vor allem Geflügel an Beliebtheit gewinnt.