In einem besetzten Dorf im südlichen Gebiet Cherson sind durch ukrainischen Beschuss 22 Menschen ums Leben gekommen, teilte die russische Besatzungsverwaltung mit. Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef der Region, Wladimir Saldo, erklärte, dass ein voller Dorfladen im Ort Sadowe getroffen worden sei. Darüber hinaus wurden 15 Personen verletzt, von denen fünf in kritischem Zustand sind, wie Saldo gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass berichtete. Anfängliche Meldungen sprachen von 19 Toten. Fotos, die Saldo auf Telegram veröffentlichte, gaben keinen genauen Aufschluss über das Ausmaß.
Unabhängige Bestätigungen für diesen Vorfall liegen nicht vor. Sollte die Opferzahl bestätigt werden, wäre dies einer der tragischsten Einschläge der ukrainischen Armee in den über zwei Jahren des russischen Angriffskrieges. Sadowe liegt strategisch gelegen am südlichen Ufer des Dnipro, nahe dessen Mündung ins Schwarze Meer, und befindet sich in der potenziellen Reichweite ukrainischer Artillerie oder Raketen.
Saldo behauptete, dass westliche Himars-Mehrfachraketenwerfer bei dem Beschuss eingesetzt wurden und sprach von einem erneuten Angriff auf das Dorf, als Menschen aus den umliegenden Häusern Hilfe leisteten. Ähnliches Vorgehen der russischen Armee mit sogenannten Doppelschlägen, bei denen erneut auf Ziele geschossen wird, während Rettungskräfte bereits vor Ort sind, wurde auf ukrainischer Seite ebenfalls beobachtet.
Im Osten der Ukraine, in der von Russland besetzten Großstadt Luhansk, forderte ein Angriff auf ein Wohnhaus nach Angaben der Besetzungsbehörden am Freitag vier Todesopfer und verletzte etwa 40 Personen. Ukrainische Quellen bestätigten einen Angriff auf militärische Ziele und machten die russische Flugabwehr für mögliche zivile Opfer verantwortlich.