16. Juli, 2025

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Stromnetzausbau als Schlüssel für die Energiezukunft

Stromnetzausbau als Schlüssel für die Energiezukunft

Die Transformation des deutschen Energieversorgungssystems nimmt mit dem von der Bundesnetzagentur präsentierten Netzentwicklungsplan Strom 2023-2037/2045 konkrete Formen an. Als essenzielles Rückgrat der Energiewende sind fünf neue Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsverbindungen mit jeweils beachtlichen zwei Gigawatt Leistung geplant, wodurch die Anfälligkeit für Engpässe reduziert und eine effiziente Verteilung der Energie von erzeugungsstarken zu verbrauchsintensiven Regionen ermöglicht wird. Die sogenannten 'Stromautobahnen' sollen sich in drei Nord-Süd- und zwei Ost-West-Korridoren über das Land erstrecken und zusätzlich die Anbindung von Offshore-Windparks optimieren.

Gekoppelt mit diesem ambitionierten Unterfangen ist der vordringliche Ausbaubedarf für Umspannwerke und Schaltanlagen, um die Hochspannung für die regionale Verteilung auf niedrigere Ebenen herunterzufahren. Das Investitionsvolumen bis 2045 wird auf rund 320 Milliarden Euro geschätzt, die über Jahrzehnte verteilt von den Stromverbrauchern getragen werden.

Die Ausbauinitiative, die mit dem sorgfältig geprüften Vorhaben sämtlicher vier Übertragungsnetzbetreiber einhergeht, bietet eine Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft, um ein klimaneutrales Stromsystem zu erreichen. In der Praxis bedeutet dies, dass bis zum Jahr 2045 neben der Verstärkung bestehender Leitungskorridore auch etwa 4800 Kilometer neue Übertragungswege geschaffen werden müssen, inklusive der Schaffung von zusätzlichen Kapazitäten zur Sicherstellung der Versorgung in Bayern.

Indes steht der genaue Verlauf der künftigen Übertragungsleitungen noch nicht fest; diese Detailplanung soll in den nächsten Prozeduren ausgearbeitet werden. Der NEP fixiert vorerst nur die Start- und Endpunkte der verschiedenen geplanten Verbindungen, neben den fünf neuen sind auch Erweiterungen wie DC40plus und DC42plus vorgesehen.

Die Fortschritte dieses Mammutprojekts in puncto Umweltverträglichkeit wird Ende Mai durch die Veröffentlichung eines Umweltberichts erkennbar sein. Aktiv beteiligte Übertragungsnetzbetreiber bleiben derweil am Zahn der Zeit und planen bereits jetzt die Vorlage eines ersten Entwurfs für einen weiterführenden NEP 2025 bis Ende Juni dieses Jahres.

Abschließend offenbart der NEP, wie ihre Akteure die Zukunft der Stromversorgung Deutschlands skizzieren, und die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, TransnetBW, 50Hertz und Tennet zeigen sich als gestaltende Motoren des Wandels.