15. Juli, 2025

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Strommarkt im Wandel: Habeck bestätigt positive Entwicklung nach Atomausstieg

Strommarkt im Wandel: Habeck bestätigt positive Entwicklung nach Atomausstieg

Ein Jahr nach dem Abschied Deutschlands von der Kernenergie unterstreicht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Stabilität und positive Entwicklung des Strommarkts. Die befürchteten negativen Folgen des Atomausstiegs blieben aus, so Habeck. Stattdessen sei die Sicherheit der Stromversorgung gewährleistet, die Strompreise hätten sich sogar reduziert und die CO2-Emissionen seien rückläufig.

Die Energiepolitik des Landes sei insbesondere durch den russischen Angriffskrieg auf die Probe gestellt worden. Es gelang dennoch, mit einer Reihe schnell umgesetzter Maßnahmen die Versorgung zu stabilisieren und von einseitigen Abhängigkeiten wegzukommen. Mit zwei überstandenen Wintern und einem Rückgang der Strompreise an den Börsen um 40 Prozent seit dem Atomausstieg sieht Habeck die Energiepolitik auf einem erfolgreichen Weg. Die Förderung regenerativer Energien und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren stützen diese Entwicklung.

Der Energiemarkt in Deutschland stützt sich auf ausreichende eigene Kapazitäten, dennoch profitiert das Land vom europäischen Binnenmarkt. Lediglich ein geringer Teil des Strombedarfs wurde durch Importe, darunter nur ein Viertel Atomstrom aus Frankreich, gedeckt.

Im Gegensatz zu den positiven Signalen des Ministers äußert sich die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) kritisch über weiterhin hohe Strompreise. Trotz eines Preisrückgangs im letzten Jahr verweist DIHK-Präsident Peter Adrian auf die immer noch doppelten Börsenstrompreise im Vergleich zu 2019 und auf die im internationalen Vergleich teilweise vierfach höheren Kosten unter Berücksichtigung von Steuern, Netzentgelten und Umlagen.

Habeck betont außerdem, dass der Atomausstieg ein in 2011 gefasster und nun umgesetzter Beschluss ist. Er hebt die Vorteile von erneuerbaren Energien hervor und weist auf die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit und explodierenden Kosten der Atomenergie hin. Statt eines Wiedereinstiegs in die Kernkraft sollten energiespezifische Herausforderungen im Fokus stehen, um Investitionssicherheit und Verlässlichkeit zu gewährleisten.