16. Juli, 2025

Grün

Sicherheitsrisiko durch Kooperation mit russischem Konzern: Expertenwarnung vor Brennelemente-Produktion

Sicherheitsrisiko durch Kooperation mit russischem Konzern: Expertenwarnung vor Brennelemente-Produktion

Die geplante Herstellung von Brennelementen für osteuropäische Atomkraftwerke sowjetischer Bauart in Deutschland sorgt für kritische Impulse aus Sicherheitskreisen. Ein spezialisiertes Gutachten, angefertigt von dem renommierten Atomrechtsexperten Gerhard Roller im Auftrag des Bundesumweltministeriums, unterstreicht die potenziellen Gefahren, die mit einer Kooperation des französischen Konzerns Framatome und dessen deutschen Tochter Advanced Nuclear Fuels (ANF) mit einem russischen Staatskonzern einhergehen könnten.

Die in Lingen angesiedelte ANF könne, sollte eine derartige Zusammenarbeit stattfinden, strategische Schwachstellen in der nationalen Sicherheitsstruktur aufweisen. Bedenken beziehen sich sowohl auf innere als auch äußere Sicherheitsaspekte der Bundesrepublik Deutschland. Im Rahmen der geplanten Joint-Venture-Struktur zwischen Framatome und dem Rosatom-Tochterunternehmen TVEL werden diverse Sicherheitsfragen aufgeworfen, die das niedersächsische Umweltministerium im Genehmigungsprozess zu beleuchten hat.

Die Kernfrage ist, inwiefern Personal des Rosatom-Ablegers in sensible Bereiche der Brennelementproduktion in Lingen eingebunden wird und ob russische Mitarbeiter in Schlüsselpositionen Einfluss nehmen könnten. Sicherheitsbehörden sehen sich mit eingeschränkten Hintergrundinformationen über russische Staatsbürger konfrontiert, was die Risikobewertung erschwert. Das Gutachten plädiert dafür, bestimmtem Personal den Zugang gänzlich zu verwehren oder im Extremfall die Genehmigung der Kooperation zu verweigern, falls dadurch nicht sämtliche Risiken ausgeschlossen werden können.

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) betont, dass über die operationellen Aspekte hinaus auch nationale Sicherheitsanliegen gewichtige Faktoren im Genehmigungsverfahren darstellen. Dies bekräftigt die Wichtigkeit einer ganzheitlichen Evaluierung, welche über die klassischen Sicherheitsüberprüfungen hinausgeht. Die Aufsichtsbehörde ist gefordert, zugunsten der Sicherheitsbelange Deutschlands zu agieren.