In einer mysteriösen Entwicklung in der Ostsee untersucht das dänische Militär die mögliche Verbindung eines chinesischen Frachtschiffs zu beschädigten Datenkabeln in der Region. Ein hochrangiges Glasfaserkabel, das Finnland mit Deutschland verbindet, wurde Anfang der Woche vermutlich durch einen externen Einfluss beschädigt. Ebenfalls betroffen ist eine nahegelegene Verbindung zwischen Litauen und Schweden. Es ist der zweite Vorfall dieser Art in etwas über einem Jahr.
Das Massengutfrachtschiff Yi Peng 3 befand sich zum Zeitpunkt der Beschädigung in der Nähe der Kabel, wie aus Daten hervorgeht. Seit Dienstag liegt das Schiff in den dänischen Gewässern vor Anker, während sich das dänische Marinetauchschiff Soloven in der Nähe befindet. Das dänische Verteidigungsministerium bestätigte ihre Präsenz bei dem chinesischen Schiff, zog jedoch keine Verbindung zwischen dem Schiff und den Vorfällen und enthielt sich weiterer Kommentare.
Die Yi Peng 3 war zuvor vom russischen Hafen Ust-Luga ausgelaufen. Während Schiffe gelegentlich für das Auftanken anhalten, ist der gewählte Ankerplatz in dänischen Gewässern ungewöhnlich für solche Praktiken.
Die Ereignisse werden von schwedischen Behörden als mögliche Sabotage untersucht, wobei der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius forderte, die Begebenheiten als solchen Akt zu prüfen. Das chinesische Außenministerium unterstrich in einem Statement die Einhaltung internationaler Vorschriften durch chinesische Schiffe und betonte Chinas Engagement für den Schutz globaler Informationsinfrastruktur.
Angesichts des Angriffs auf die Nord Stream-Pipelines im Jahr 2022 hat Deutschland die Patrouillen um seine nördlichen Küstengebiete erhöht, wobei der Schutz kritischer Infrastruktur oberste Priorität genießt, so Innenministeriumssprecher Cornelius Funke.
Die schwedische Marine untersucht den Meeresboden, um die Ursache des Schadens zu ermitteln, teilte ein Sprecher der Zeitung Goteborgs-Posten mit. In Finnland hat das nationale Ermittlungsbüro eine strafrechtliche Untersuchung des Schadens eröffnet und stuft das Ereignis als schwerwiegenden Eingriff in die Kommunikation ein.