11. Juli, 2025

Wirtschaft

Nestlé im Fokus: Auswirkungen der Mineralwasser-Kontroverse bleiben in Deutschland aus

Inmitten laufender Ermittlungen hinsichtlich der Behandlung von Mineralwasser durch Nestlé in Frankreich können deutsche Verbraucher aufatmen. Wie ein Unternehmenssprecher von Nestlé mitteilte, sind in Deutschland erhältliche Mineralwasserprodukte nicht von den aktuellen Untersuchungen betroffen. Die hier gängigen Marken San Pellegrino und Acqua Panna stammen nicht aus französischer Produktion und können bedenkenlos konsumiert werden. Auch das in Frankreich erhältliche Mineralwasser wird als sicher für die Verbraucher eingestuft.

Die französische Generaldirektion für Wettbewerb, Verbraucherschutz und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) hat kürzlich den französischen Hauptsitz von Nestlé bei Paris durchsucht. Nestlé Waters bestätigte die Durchsuchungen und äußerte sein Bedauern über die Situation. In Zusammenarbeit mit den Behörden plant das Unternehmen, strikte Maßnahmen zu implementieren, um die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen zu gewährleisten. Man werde eng mit den zuständigen Institutionen kooperieren, um die Produktionsbedingungen zu überwachen und zu verbessern.

Die Untersuchungen wurden eingeleitet, nachdem die Organisation Foodwatch bereits im Februar eine Anzeige gegen Nestlé und Nestlé Waters erstattete. In Frankreich gibt es seit längerem Kontroversen über die Marken Perrier, Hépar, Contrex und Vittel. Der Kern des Vorwurfs liegt darin, dass Quellwasser vermeintlich unerlaubt gefiltert und als natürliches Mineralwasser vermarktet wurde. Im April trat Laurent Freixe, Vorstandschef von Nestlé, vor einem Untersuchungsausschuss des Pariser Parlaments auf und äußerte sein Bedauern über die möglichen Unregelmäßigkeiten. Nestlé Waters arbeitet nun daran, die beanstandeten Praktiken zu unterbinden.

Obwohl bisher kein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde, betrachtet Foodwatch die Situation als schweren Betrugsfall. Die Organisation fordert eine gründliche Untersuchung und die Offenlegung der Verantwortlichkeiten sowohl bei Nestlé als auch den Aufsichtsbehörden. Chris Methmann, Geschäftsführer von Foodwatch Deutschland, kommentierte den Vorfall als klaren Fall von Lebensmittelbetrug und betonte die Notwendigkeit von Transparenz und Rechenschaftspflicht bei der Aufarbeitung der Vorwürfe.