10. Juli, 2025

Politik

Ministerpräsidenten fordern Einigung für Milliardenpaket – Die Gespräche stehen auf der Kippe

Ministerpräsidenten fordern Einigung für Milliardenpaket – Die Gespräche stehen auf der Kippe

Die Ministerpräsidenten von CDU, SPD und Grünen haben eindringlich an die Bundesregierung appelliert, sich rasch über das milliardenschwere Finanzierungspaket zur Stärkung von Verteidigung und Infrastruktur zu verständigen. Der sächsische Regierungschef Michael Kretschmer betonte die Dringlichkeit einer handlungsfähigen Nation, welche möglicherweise eine Verfassungsänderung voraussetzt. Mit seiner pointierten Aussage "Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe" markierte er klare Linien für die Verhandlungen.

In Berlin führt Sachsen derzeit den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz. Erstmals seit der Bundestagswahl koordinierten sich die Länder hinsichtlich der Sondierungsergebnisse zwischen Union und SPD für die neue Bundesregierung. Ein vitaler Punkt ist dabei die erwogene Grundgesetzänderung zur Aufnahme einer zusätzlichen, dreistelligen Milliardenverschuldung.

Zuvorkommend äußerte sich der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer. Er zeigte sich optimistisch, dass die Gespräche zwischen Union, SPD und Grünen zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden können, sofern alle Beteiligten Bewegung zeigen und in einem respektvollen Ton kommunizieren. Er betonte, dass die im Entstehen begriffene Bundesregierung zum Erfolg verdammt sei und diese Dringlichkeit den Dialog leiten müsse.

Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, beleuchtete insbesondere die Notwendigkeit zusätzlicher Finanzmittel für die Länder. Ein „Aufbau West“ sei zwingend, da die in die Jahre gekommene Infrastruktur, etwa bei der Bahn und öffentlichen Gebäuden, immense Investitionen erfordere. Die Schaffung einer „Allianz der Mitte“ mit den Grünen sei daher essenziell, auch um Brückenschläge in der Gesprächskultur zu fördern.

Schließlich zog Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, eine klare Linie in den Verhandlungen. Er erklärte, dass es völlig normal sei, hart zu verhandeln, und verwies darauf, dass die Grünen nicht bedingungslos allem zustimmen würden. Die Verhandlungen sollen auf Augenhöhe stattfinden, wobei für eine Grundgesetzänderung mit Zweidrittelmehrheit auch die Unterstützung der Grünen unabdingbar sei.