20. Mai, 2024

Märkte

Meeresbrise und Politik befeuern Ölpreis-Anstieg

Meeresbrise und Politik befeuern Ölpreis-Anstieg

In einer unerwarteten Wendung trotzt der Ölmarkt der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und zeigt Stärke. Nach einem kurzen Tief in der Wochenmitte, welches die Ölpreise auf den niedrigsten Stand seit Mitte März sinken ließ, konnten sie sich signifikant erholen. Die Preise für das 'schwarze Gold' stiegen merklich an, wobei die Nordseesorte Brent für eine Auslieferung im Juni auf 84,25 US-Dollar pro Barrel kletterte. Dies entspricht einem Plus von 66 Cent gegenüber dem Vorabend. Parallel dazu zog der Preis für West Texas Intermediate (WTI) um 69 Cent an und erreichte damit 79,68 US-Dollar für das Fass.

Die vorübergehende Schwäche der Ölpreise wich, als Anleger und Spekulanten am Nachmittag wieder Vertrauen fassten und Verluste auszugleichen begannen. Diese Entwicklung spiegelte sich trotz einer Verschärfung der Lage im Nahen Osten wider. Die enttäuschten Erwartungen an eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt und das Vorrücken der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen haben bislang nicht zu einem nachhaltigen Anstieg der Ölpreise geführt.

US-Präsident Joe Biden hat mit Blick auf die Zuspitzung der Konfliktsituation mit einem möglichen Stopp von Waffenlieferungen reagiert, was bisherige Befürchtungen am Ölmarkt nicht weiter verstärken konnte. Analysten beobachten die Lage weiterhin mit Argusaugen, da jede Veränderung im Pulverfass Naher Osten direkte Auswirkungen auf den Ölmarkt haben kann.