Die Macht der Murdoch-Familie über das von Rupert Murdoch aufgebaute Medienimperium steht durch einen aktivistischen Investor auf dem Prüfstand. Ein von der Investorengruppe Starboard Value initiierter Kampf um die Kontrolle von News Corp gewinnt an Intensität und erinnert an Szenen aus der erfolgreichen TV-Serie 'Succession'.
Starboard Value, ein bedeutender Aktionär von News Corp, hat deutlich gemacht, dass die Macht der Murdoch-Familie nicht auf Dauer bestehen sollte. Der US-Investor bezeichnete die aktuelle Auseinandersetzung um die Unternehmensführung als kostspielige Ablenkung und prangerte die 'mangelhafte Unternehmensführung' von News Corp an, die den Unternehmenswert mindere.
In einem Schreiben an die Aktionäre bemängelte Starboard, dass die 'übermäßige Stimmrechtsmacht' und die damit verbundenen Schutzmechanismen, die von Rupert Murdoch auf seine Familie übertragen wurden, einem gesunden Unternehmenswachstum im Wege stünden. Diese Forderungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Rupert Murdoch versucht, die Bedingungen des Familientrusts zu ändern und seinem Sohn Lachlan alleinige Kontrolle nach seinem Tod zu übergeben.
Aktuell würden Murdochs vier ältere Kinder – Lachlan, James, Elisabeth und Prudence – nach seinem Tod gemeinschaftlich die Kontrolle übernehmen. Rupert Murdochs Bestreben, diese Regelung zu ändern, führte zu einem juristischen Streit, der bald vor einem Bezirksgericht in Reno, Nevada, verhandelt werden soll.
Starboard Value äußerte, dass die internen Familienstreitigkeiten die Stabilität und strategische Ausrichtung von News Corp gefährden könnten. Die duale Aktienstruktur, die der Murdoch-Familie trotz eines Besitzes von nur 14 Prozent der Aktien 41 Prozent der Stimmrechte einräumt, sei dabei ein zusätzliches Risiko.
Der Hedgefonds plant, bei der jährlichen Aktionärsversammlung von News Corp einen Antrag einzubringen, der die duale Aktienstruktur abschaffen soll. Für einen Erfolg dieser Initiative müsste Starboard jedoch die überwältigende Mehrheit der unabhängigen Aktionäre überzeugen.
Starboard Value, geleitet von Jeff Smith, einem in Geschäftskreisen gefürchteten Investor, hat bereits Unternehmen wie AOL, Yahoo und Office Depot zu Veränderungen bewegt. Als viertgrößter Inhaber von stimmberechtigten Aktien bei News Corp mit 4,6 Prozent der Stimmrechte hofft Starboard auch diesmal auf eine wegweisende Veränderung.