Kreuzfahrtanbieter wie Royal Caribbean Group haben einen neuen Trend gesetzt, indem sie statt auf traditionelle Destinationen auf eigene, private Inselerlebnisse setzen. Das Paradebeispiel für diese Erfolgsstrategie ist die 2019 eröffnete Resort-Insel 'Perfect Day at CocoCay' auf den Bahamas. Diese Entwicklung hat nicht nur die Aufmerksamkeit der Reiselustigen, sondern auch die von Investoren auf sich gezogen.
Private Inseln bieten den Kreuzfahrtunternehmen erhebliche Vorzüge: Sie sparen an Passagiergebühren und Steuern, was sich positiv auf die Einnahmen auswirkt. Royal Caribbean investierte beeindruckende 250 Millionen Dollar, um CocoCay zu renovieren. Seit der Eröffnung sind neue Höhepunkte in den Einnahmen zu beobachten, mit einem beeindruckenden Anstieg der Ticketeinnahmen um 43%, begleitet von einem kontrollierten Anstieg der Ausgaben.
Auch Wettbewerber wie Carnival und Norwegian Cruise Line Holdings wollen auf diesen Zug aufspringen. Carnival plant, satte 600 Millionen Dollar für die Entwicklung von Celebration Key auf Grand Bahama auszugeben, um von der lukrativen Strategie zu profitieren, die Royal Caribbean mit CocoCay eingeführt hat.
Die Popularität der Kreuzfahrten hat sich in der Post-COVID-Ära enorm gesteigert, was sich auch in den Aktienkursen widerspiegelt: Royal Caribbean verzeichnet eine Steigerung von 69% in diesem Jahr, während Carnival und Norwegian Cruise Line um 27% bzw. 30% gestiegen sind.
Ein weiterer Vorteil dieser privaten Inseln ist die steigende Anzahl direkter Buchungen, die den Unternehmen helfen, Provisionen zu sparen. Solche Buchungen machen mittlerweile 10% bis 20% des Ticketpreises aus. Auch wenn Reedereien dies ungern zugeben, da sie noch immer auf Reisebüros angewiesen sind, zeigt sich hier ein zunehmender Trend.
Insgesamt gibt es derzeit 12 private Destinationen in der Karibik, mit weiteren Entwicklungen für 2024 und 2025. Somit bleibt abzuwarten, wie sich dieser Wettbewerb unter den Kreuzfahrtriesen weiter entfaltet.