19. Mai, 2024

Grün

Katalonien hebt Wassernotstand auf – Lage entspannt sich

Katalonien hebt Wassernotstand auf – Lage entspannt sich

Kataloniens Ringen mit der Wasserknappheit zeigt ein erstes Licht am Ende des Tunnels: Nach dringend benötigten Niederschlägen können die Bewohner der beliebten spanischen Urlaubsregion aufatmen. Die Wasserstände der Stauseen haben sich von einem kritischen Level unter 15 Prozent Anfang dieses Jahres auf durchschnittlich 25 Prozent erholt. Ein ermutigender Fortschritt, wenn man bedenkt, dass diese Speicher vor zwei Jahren noch zu 60 Prozent gefüllt waren.

Die Regionalregierung, verkündete in Barcelona das Ende der dreimonatigen Notstandssituation und damit die Aufhebung diverser Beschränkungen, die sowohl die Einheimischen als auch Besucher der Region betroffen hatten. Aber Vorsicht bleibt geboten: Die Regierungssprecherin Patrícia Plaja mahnt zur weiterhin sparsamen Wasserverwendung, um einer möglichen Wiederholung der Krise vorzubeugen. Klimaminister David Mascort hebt hervor, dass Katalonien immer noch an der schlimmsten Dürre seit über einem Jahrhundert leidet, doch die Prognose sieht vorerst stabil aus: Ein erneuter Notstand wird nicht vor dem kommenden Jahr erwartet.

Mit der Entwarnung sind nun unter anderem höhere Wasserkontingente für die Bevölkerung festgesetzt worden. Pro Kopf dürfen nun 230 Liter täglich verbraucht werden, ein Plus von 30 Litern gegenüber der Notstandsregelung. Die Landwirtschaft, Industrie und das wichtige Tourismusgewerbe erhalten ebenso größere Wassermengen und Schwimmbäder dürfen wieder befüllt werden. Die Entscheidung betrifft eine Bevölkerung von etwa sechs Millionen Menschen in der Region inklusive Barcelona.

Als langfristige Investition in die regionale Wasserversorgungssicherheit plant die katalanische Regierung, unterstützt von der Zentralregierung, den Bau zweier Meerwasserentsalzungsanlagen für insgesamt 470 Millionen Euro, deren Inbetriebnahme für die Jahre 2028 und 2029 vorgesehen ist. Darüber hinaus sollen kurzfristige Entlastungen durch die Installation einer schwimmenden und zwölf weiterer mobiler Entsalzungsanlagen geschaffen werden, die mit Kosten von etwa 100 Millionen Euro veranschlagt sind und größtenteils in den kommenden Monaten zum Einsatz kommen werden.