27. Mai, 2025

Wirtschaft

Japan vor Scheideweg: LNG-Versorgung aus Russland unter Druck

Japan vor Scheideweg: LNG-Versorgung aus Russland unter Druck

Japans langjährige Verträge zur Sicherung von Flüssigerdgas (LNG) aus dem russischen Sakhalin-2-Projekt stehen vor dem Auslaufen, und konkurrierende Lieferanten wittern die Chance, die entstehende Lücke zu füllen. Inmitten der geopolitischen Spannungen zielt Tokio darauf ab, seinen Energieverbrauch auf sauberere Quellen umzustellen.

Obwohl Japan auf Russland für etwa 9% seines LNG-Bedarfs angewiesen ist, wächst der Druck, die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu reduzieren. Dies betrifft insbesondere die Verbindungen zu Sakhalin-2, einem Projekt, das wegen seiner Nähe und bisherigen Zuverlässigkeit lange bevorzugt wurde, und an dem die japanischen Handelsriesen Mitsui und Mitsubishi zusammen 22,5% halten.

Trotz seiner geographischen Vorteile gegenüber Konkurrenten aus weiter entfernten Ländern wie Australien und den USA, wird Sakhalin-2 von Japans westlichen Verbündeten aufgrund des Ukraine-Konflikts zunehmend gemieden. Die Lieferung aus Russland könnte aufgrund der Vereinbarung der G7-Staaten, die Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern, schwieriger werden. Gleichzeitig sinkt Japans Energiebedarf, und der Anteil von LNG an der Stromerzeugung soll bis 2030 deutlich reduziert werden.

Japan hat bereits begonnen, seine Bezugspunkte zu diversifizieren und setzt verstärkt auf Partner wie die USA, Australien, Malaysia und Oman. Diese sind bereit, frei gewordene Kapazitäten zu übernehmen, sollten die Lennzeitverträge mit Russland nicht verlängert werden. Die endgültige Entscheidung darüber, wie es mit den Verträgen weitergeht, liegt letztlich bei den japanischen Versorgern selbst.