10. Juli, 2025

Politik

Grönland vor einem politischen Umbruch: Opposition auf dem Vormarsch

Grönland vor einem politischen Umbruch: Opposition auf dem Vormarsch

Grönland steht vor einem bedeutsamen politischen Wandel. Bei der Parlamentswahl auf der ersehnt scheinenden Insel, die auch von US-Präsident Donald Trump einst ins Visier genommen wurde, konnten die Oppositionsparteien Demokraatit und Naleraq erhebliche Zuwächse verbuchen. Mit der Auszählung der Stimmen aus 66 der 72 Wahllokale zeichnet sich ab, dass die beiden Parteien mit etwa 30 beziehungsweise 25 Prozent künftig zu den dominierenden Kräften im grönländischen Parlament Initsisartut zählen werden. Dies geschieht auf Kosten der aktuellen Regierungsparteien Inuit Ataqatigiit (IA) sowie Siumut, die klare Verluste in Kauf nehmen müssen.

Der grönländische Rundfunksender KNR erklärte die Demokraatit bereits zum Gewinner der Wahl. Zu dieser wegweisenden Abstimmung waren etwas mehr als 40.000 Grönländerinnen und Grönländer aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Bei der letzten Parlamentswahl 2021 hatte noch die linke IA unter der Führung von Múte B. Egede triumphiert. Seitdem lenkt Egede als Regierungschef die Geschicke der Insel.

Zunächst galt die Koalition zwischen IA und Naleraq als Triebfeder der Regierung. Doch nach internen Auseinandersetzungen kam es 2022 zu einem Wechsel im Bündnispartner, bei dem fortan die sozialdemokratische Siumut ins Spiel kam. Nun scheinen beide Parteien einem herben Rückschlag entgegenzusehen und werden voraussichtlich jeweils etwa 15 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl verlieren. Ein vorläufiges Endergebnis war zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht verfügbar.