In einer jüngsten Eskalation des Konfliktes in der Ostukraine hat das russische Militär eine Großoffensive in der Nähe der Stadt Charkiw gestartet. Laut Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums begannen feindliche Bodentruppen, unterstützt von gepanzerten Fahrzeugen, in den frühen Morgenstunden, die Verteidigungslinien anzugreifen, mit dem Ziel, diese zu durchbrechen. Im Fokus der Angriffsbemühungen stand insbesondere die strategisch bedeutsame Stadt Wowtschansk, die unweit der Grenze zu Russland liegt.
Trotz der heftigen Offensivbemühungen konnten die ukrainischen Streitkräfte bisher die Angriffe zurückweisen. Die Auseinandersetzungen halten noch an, wobei die Intensität schwankt. Die besorgniserregende Meldung konnte von unabhängigen Quellen bislang jedoch nicht verifiziert werden.
Die Spekulationen um eine mögliche russische Offensive bei Charkiw haben sich in den vergangenen Wochen verstärkt, zumal Berichte die Präsenz von russischen Truppenstärken im betroffenen Gebiet bestätigen. Dass das Verteidigungsministerium in Kiew diese Berichte öffentlich adressiert, hebt die Dringlichkeit und die ernste Lage hervor und unterscheidet sich vom gewohnten Prozedere, in dem der Generalstab kommuniziert. Als Antwort auf die Entwicklungen verstärkt die ukrainische Armee ihre Verteidigungspositionen durch die Heranziehung von Reserven.
Bereits in der vorangegangenen Nacht intensivierten russische Kampfflugzeuge die Spannungen durch den Einsatz von Gleitbomben, welche sich gegen die vordersten ukrainischen Linien richteten und den Bodenangriff vorbereiten sollten. Ein russischer Militärblogger, bekannt unter dem Namen Rybar, lieferte ebenfalls Informationen zu den Kampfhandlungen, die darauf abzielten, das Kampfgebiet zu erweitern und die feindlichen Positionen zu sondieren.