Die Gebäudeversicherungen könnten aufgrund des Klimawandels immer teurer und teilweise sogar unerschwinglich werden, warnt die Versicherungsbranche. Norbert Rollinger, Vorstandschef der R+V Versicherung und Präsident des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), äußerte sich besorgt über die Entwicklung. In einem Interview mit der Mediengruppe VRM warnte er davor, dass bei einer Erderwärmung von drei oder vier Grad praktisch kein Versicherungsschutz im Gebäudesektor mehr angeboten werden könne. Die Versicherungen würden zu unberechenbar und zu teuer.
Die Warnung von Rollinger entspricht den bisherigen Erkenntnissen der Wissenschaft. Im Pariser Klimaabkommen wurde das Ziel festgehalten, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Experten warnen jedoch davor, dass jedes Zehntel Grad an zusätzlicher Erwärmung noch katastrophalere Auswirkungen in Form von extremen Wetterereignissen haben könnte.
Rollinger mahnte daher zum Handeln: Es müsse ein Stopp von Neubauten in Überflutungszonen geben. Außerdem sei eine Anpassung an die Klimafolgen dringend erforderlich, um die steigenden Versicherungsprämien in den kommenden Jahren zu verhindern. Er prognostiziert eine Verdopplung der Prämien, sollte nicht schnell gehandelt werden.
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Versicherungswirtschaft sind bereits spürbar. In Zukunft könnten Versicherungen gezwungen sein, bestimmte Risiken nicht mehr zu versichern oder die Prämien drastisch anzuheben. Die Diskussion über eine Anpassung an den Klimawandel wird daher immer dringlicher.