In Reaktion auf die sich wandelnde geopolitische Landschaft hat Frankreich beschlossen, sein Verteidigungsbudget umfassend zu erhöhen. Präsident Emmanuel Macron kündigte bei einer Ansprache an die Streitkräfte an, dass die Verteidigungsausgaben des Landes bis 2026 um zusätzliche 3,5 Milliarden Euro und bis 2027 um weitere drei Milliarden Euro gesteigert werden sollen. Dieses finanzielle Engagement wird dazu führen, dass bis 2027 insgesamt 64 Milliarden Euro in die Verteidigungsstrategie Frankreichs investiert werden, was einer Verdopplung der Mittel im Vergleich zum Jahr 2017 entspricht. Ursprünglich war diese Aufstockung bis 2030 geplant, doch die aktuelle internationale Lage erfordert ein schnelleres Handeln.
Der Hauptgrund für diese beschleunigte Budgeterhöhung ist der anhaltend eskalierende Konflikt in der Ukraine. Präsident Macron bezeichnete diesen Krieg als die größte Bedrohung für die Freiheit seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Er betonte, dass die gegenwärtigen Entscheidungen der europäischen Nationen in dieser kritischen Phase von entscheidender Bedeutung für den Erhalt von Frieden und Stabilität in Europa seien. Angesichts dieser Herausforderungen plant Frankreich, seine Investitionen in Munition, Drohnen, Luftverteidigungssysteme, elektronische Kriegsführungseinrichtungen und weltraumgestützte Waffensysteme auszubauen.
Zusätzlich bekräftigte Macron seine Vision einer eigenständigen europäischen Verteidigungsmacht. Europa müsse seine Verteidigung durch die kollektive Beschaffung und Entwicklung eigener Waffensysteme effizienter gestalten, erklärte Macron. Er sprach sich klar für eine verstärkte Zusammenarbeit der europäischen Staaten aus: "Lasst uns gemeinsam in großer Masse beschaffen", appellierte er. Dies sei der Schlüssel zur Stärkung der gemeinsamen Sicherheitsinteressen auf dem Kontinent und zur Erhöhung der strategischen Autonomie Europas.
Mit Frankreichs Vorstoß wird eine entschlossene Botschaft an die internationale Gemeinschaft gesendet, dass Europa seine Verteidigungskapazitäten rasch erweitert. Macrons Pläne zielen darauf ab, die Abhängigkeit von internationalen Zulieferern zu verringern und sicherzustellen, dass Europa in der Lage ist, zukünftigen Bedrohungen eigenständig zu begegnen. Die bevorstehenden Investitionen markieren einen bedeutenden Schritt in Richtung einer robusteren europäischen Verteidigungspolitik und einer stärkeren sicherheitspolitischen Eigenständigkeit auf globaler Ebene.