08. Mai, 2025

Wirtschaft

Fed unter Beobachtung: Zinspolitik und Trumps Forderungen im Mittelpunkt der Diskussion

Die Federal Reserve, unter dem Vorsitz von Jerome Powell, steht derzeit vor bedeutenden Herausforderungen aufgrund der energischen Zollpolitik des Präsidenten Donald Trump. In einer Phase wirtschaftlicher Ungewissheit hat die Fed kürzlich entschieden, den Leitzins unverändert innerhalb der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent zu belassen. Diese Entscheidung steht im Gegensatz zu den vehementen Forderungen Trumps nach Zinssenkungen. Powell machte deutlich, dass die aktuellen Unsicherheiten, die durch die von Trump auferlegten Zölle verursacht werden, der Hauptgrund für die abwartende Haltung der Notenbank sind. Diese Strafmaßnahmen könnten laut Powell das Risiko erhöhter Inflation mit sich bringen, was wiederum das Wirtschaftswachstum hemmen und die Arbeitslosigkeit steigern könnte.

Die Notenbank hält an ihrer Prognose vom März fest, die einen Leitzins von 3,9 Prozent für das Jahr 2025 vorsieht. Zahlreiche Analysten gehen jedoch davon aus, dass Anpassungen frühestens im Herbst denkbar sind. Experten wie Paul Ashworth von Capital Economics rechnen sogar damit, dass die Zinsen im laufenden Jahr stabil bleiben werden. Angesichts der aktuellen Wirtschaftsdaten, die einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts signalisieren, bleibt die strategische Ausrichtung der Fed ein Streitpunkt für Präsident Trump. Er erhofft sich von niedrigeren Zinsen ökonomische Wachstumsimpulse und eine Unterstützung der Aktienmärkte, was den ohnehin angespannten Dialog zwischen ihm und Powell weiter verschärft.

Ungeachtet des politischen Drucks betont Powell die Unabhängigkeit der Federal Reserve und deren Verpflichtung, Preisstabilität und eine hohe Beschäftigungsquote zu gewährleisten. Marktbeobachter wie Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg warnen davor, dass eine Nachgiebigkeit der Fed gegenüber politischen Forderungen das Vertrauen der Finanzmärkte in die Unabhängigkeit und die Zielsetzung der Notenbank deutlich schwächen könnte. Trotz der Spannungen zwischen ihm und dem Präsidenten bekräftigt Powell, der 2017 von Trump nominiert wurde, konsequent die bisherige geldpolitische Linie. Eine Aussöhnung zwischen den beiden scheint dabei zunehmend unwahrscheinlich. Präsident Trump hält mit seiner Kritik an Powells Geldpolitik nicht hinter dem Berg und stellt dessen Unnachgiebigkeit in Frage. Ob Powell für eine zweite Amtszeit infrage kommt, bleibt ungewiss, solange die Kritik des Präsidenten anhält.