Die Europäische Union unterstreicht ihr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel mit einem kräftigen finanziellen Schub für innovative Energielösungen. Ein kolossales europäisches Wasserstoffprojekt hat jüngst das Plazet der EU-Kommission erhalten, um die Energiewende voranzutreiben. Ein Fördervolumen von bis zu 6,9 Milliarden Euro steht dem Vorhaben zur Verfügung. Die Wettbewerbshüter sind überzeugt, dass durch diese bedeutende Investition der öffentlichen Hand zusätzlich private Investitionen im Wert von schätzungsweise 5,4 Milliarden Euro akquiriert werden können. Damit sollen Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU einem Riegel vorgeschoben und zugleich die Transformation hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung beschleunigt werden.
Das Projekt mit dem klingenden Namen 'IPCEI Hy2Infra' ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und sechs weiteren EU-Mitgliedsstaaten. Als Gewebe aus 33 Einzelprojekten von insgesamt 32 Unternehmen zielt es darauf ab, den Einsatz von Wasserstofftechnologie entscheidend voranzutreiben. Unter den teilnehmenden Unternehmen befindet sich bezeichnenderweise auch der deutsche Energiegigant RWE, der seinen Beitrag zur Energiewende markant hervorhebt. Kooperationen mit externen Partnern wie Abnehmern und akademischen Institutionen quer durch Europa sollen die Synergien weiter verstärken.
Die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager brachte es auf den Punkt: Gerade aus der föderalen Ecke Deutschlands erhielte man innovative Impulse. So sehe das Projekt im 'Westdeutschen Cluster' den Bau von drei Elektrolyseuren im Rhein-Ruhr-Gebiet vor. Diese werden zur Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse genutzt – eine Technologie, die, angetrieben von erneuerbaren Energiequellen, das Potential hat, umweltschädliche Brennstoffe in verschiedenen Industrien zu ersetzen.
Vestager zeigte sich erwartungsfroh, dass bis Mitte 2027 der so gewonnene Wasserstoff unter anderem in die Stahl-, Zement-, Chemie- und Raffinerieindustrie sowie in den Mobilitätssektor einfließen wird, um die CO2-Emissionen deutlich zu senken. Hervorgehoben wurde zudem ein ambitioniertes Offshore-Pipeline-Projekt in Deutschland, das auf die Nutzung von Windenergie aus der Nordsee spekuliert, um Wasserstoff zu erzeugen.
Die besondere Einstufung des Wasserstoffprojektes als 'Important Project of Common European Interest' lockert außerdem die sonst engen Fesseln staatlicher Beihilfen und erlaubt somit eine unkomplizierte Förderung durch öffentliche Mittel. Dieses dritte große Wasserstoff-IPCEI reiht sich nahtlos ein in die Serie europäischer Großprojekte zur energetischen Weichenstellung, so auch geschehen im Rahmen der Unterstützung der europäischen Batterieindustrie.
In der Hoffnung auf einen grüneren Horizont in der Energiezukunft Europas wagen die EU-Staaten einen bedeutenden finanziellen Sprung – mit dem Ziel, eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Zukunft zu gestalten.