15. Juli, 2025

Grün

Deutschland und China intensivieren Dialog zur Kreislaufwirtschaft

Deutschland und China intensivieren Dialog zur Kreislaufwirtschaft

In einem bemerkenswerten Schritt zur Förderung nachhaltigerer Praktiken haben Deutschland und China einen Aktionsplan zur intensiveren Zusammenarbeit im Bereich der Kreislaufwirtschaft unterzeichnet. Im Rahmen des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in Peking, hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke gemeinsam mit Vertretern der chinesischen Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission den Grundstein für einen verstärkten Austausch über Ressourceneffizienz gelegt.

Der Fokus des Aktionsplans liegt auf der Optimierung der Wiederverwendung und Nutzung von Materialien wie Kunststoffen und Metallen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, mit besonderem Augenmerk auf Sektoren wie Verpackung, Bauwirtschaft, Fahrzeugbau und Batterieproduktion. Langlebigkeit von Produkten und effizientes Recycling stehen im Mittelpunkt der Bemühungen, um Abfall zu reduzieren und den Treibhausgasausstoß zu verringern, wie aus einer Mitteilung des Bundesumweltministeriums hervorgeht.

Weitere Gesprächsthemen zwischen den beiden Ländern werden staatliche Fördermaßnahmen für die Kreislaufwirtschaft sowie die Implementierung von Umweltkennzeichnungen und Ökodesign-Richtlinien sein. Solche Maßnahmen sollen Produkte umweltfreundlicher gestalten und die ökologische Belastung verringern.

Die neue Vereinbarung baut auf einem bereits seit 2003 bestehenden Dialog über das deutsch-chinesische Umweltforum auf. Zwar ist der Aktionsplan weder mit finanziellen noch mit rechtlichen Verpflichtungen verbunden, dennoch stellt er einen wichtigen Schritt dar, um den umweltpolitischen Austausch zu intensivieren.

China, das seit Ende der 1970er Jahre einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt hat und dabei lange Zeit weniger Wert auf Umweltschutz gelegt hat, spielt eine kritische Rolle in der globalen Kreislaufwirtschaft. Aufgrund seiner großen Bevölkerung von etwa 1,4 Milliarden Menschen kann das Land signifikante Auswirkungen erzielen, wenn es seine Umweltstandards, insbesondere im Bereich der Plastiknutzung, verschärft. Die deutsche Seite hegt die Hoffnung, dass durch den vertieften Dialog auch China ambitioniertere Umweltziele verfolgen wird.