12. Mai, 2025

Wirtschaft

Deutsche Unternehmen drängen auf klare politische Prioritätensetzung zur Bewältigung der Bürokratie

Eine erhebliche Zahl von Unternehmen in Deutschland sieht sich durch ausufernde Bürokratie und langsame Genehmigungsverfahren in ihrem wirtschaftlichen Handeln beeinträchtigt. Laut einer repräsentativen Umfrage, die von der Civey GmbH im Auftrag des SPD-Wirtschaftsforums durchgeführt wurde, empfinden 67,3 Prozent der Unternehmensführer die Notwendigkeit, dass die neue Bundesregierung dringend Maßnahmen zur Reduzierung dieser bürokratischen Hürden ergreift. Diese Anpassungen werden als entscheidender Schritt zur Stärkung der wirtschaftlichen Lage des Landes angesehen.

Die Umfrage, die in der ersten Maiwoche unter 1002 Entscheidungsträgern aus der Privatwirtschaft stattfand, legt nahe, dass die Dringlichkeit der Bürokratieentlastung von den Unternehmen als vorrangigste Aufgabe der Regierung angesehen wird. Eine erhebliche Mehrheit der Befragten äußerte sich zudem zu anderen bedeutenden wirtschaftspolitischen Anliegen. Hierbei stand die Senkung der Stromsteuer mit 32,2 Prozent an zweiter Stelle der Prioritätenliste. Die Rolle der Stromsteuer als belastender Kostenfaktor für Unternehmen wird damit erneut unterstrichen, da ihre Senkung als dringend notwendig erachtet wird, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu verbessern.

Ein weiteres Thema von Relevanz, das von den Befragten als herausfordernd identifiziert wurde, ist das Lieferkettengesetz. Rund 30,2 Prozent der Unternehmensentscheider plädierten für dessen Abschaffung. Die Diskussion um das Lieferkettengesetz verdeutlicht die Spannungen zwischen regulatorischen Anforderungen und ökonomischer Effizienz, mit denen viele Unternehmen konfrontiert sind. Die Möglichkeit, bei der Umfrage mehrere Nennungen zu machen, hat die Vielschichtigkeit der Herausforderungen, vor denen die Unternehmen stehen, weiter illustriert.

Ines Zenke, Präsidentin des SPD-Wirtschaftsforums, unterstrich in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland die Bedeutung dieser Themen. Sie hob hervor, dass der Abbau von bürokratischen Hemmnissen und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren von den Unternehmensführern als besonders dringlich erachtet werden. "Die neue Bundesregierung muss unverzüglich handeln und diese Hindernisse abbauen, um greifbare Fortschritte zu erzielen", betonte Zenke. Zudem sieht sie akuten Handlungsbedarf der Regierung in Bezug auf die Reform der Energiepreise und die Überprüfung des Lieferkettengesetzes noch im laufenden Jahr.