Der Bundesverband Solarwirtschaft hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, den Aufbau großer wettbewerbsfähiger Solarfabriken in Deutschland zu unterstützen. Andernfalls sei der Zug für eine erfolgreiche Wiederansiedlung der Solarindustrie in Deutschland endgültig abgefahren, so der Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Der Solarhersteller Meyer Burger erwägt laut eigenen Angaben die Schließung seines Werks im sächsischen Freiberg. Eine endgültige Entscheidung werde bis Mitte Februar getroffen, so das Unternehmen. Die Schließung könne jedoch verhindert werden, wenn ausreichende Maßnahmen zur Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen in Europa ergriffen würden.
Körnig schlug vor, "Resilienz-Boni" einzuführen, um die Mehrkosten von Solarmodulen aus heimischer Fertigung für einen Teil der Solarförderung auszugleichen. Je nach europäischer Wertschöpfungstiefe sollten Boni von 1 bis 3 Cent je Kilowattstunde an neue Betreiber gezahlt werden, wenn sie Solarmodule "Made in Europe" einsetzten. Denn die Fertigungskosten europäischer Fabriken seien erheblich höher als die asiatischer Konkurrenz.
Die Bundesregierung plant derzeit ein Solarpaket, das diese Forderung unterstützen könnte. Allerdings gibt es in den Koalitionsfraktionen noch Beratungsbedarf über das genaue Vorgehen.
Die deutsche Solarindustrie erhofft sich von dem Aufbau großer wettbewerbsfähiger Solarfabriken eine Stärkung der heimischen Industrie und eine Reduzierung der Abhängigkeit von asiatischen Herstellern.