27. Juli, 2024

Health Policy

Bundesgesundheitsministerium will flächendeckende Hausarztversorgung sichern

Bundesgesundheitsministerium will flächendeckende Hausarztversorgung sichern

Im Fokus der aktuellen Gesundheitspolitik steht die Optimierung der flächendeckenden Versorgung mit Hausarztpraxen und entsprechenden Dienstleistungen. Der vom Bundesgesundheitsministerium erarbeitete Gesetzesentwurf zielt darauf ab, bestehende Ungleichheiten in der Verwirklichung von Patientenansprüchen auszugleichen. Es wird berichtet, dass man mit der Einführung einer jährlichen Versorgungspauschale für chronisch Kranke und Aufhebung der Vergütungsobergrenzen für Hausärzte einen wichtigen Schritt hin zu mehr Behandlungsfreiheiten gehen möchte.

Die Pläne, die Minister Karl Lauterbach (SPD) nach Gesprächen mit Ärztevertretern in Aussicht gestellt hat, treffen auf Zustimmung seitens des Grünen-Gesundheitsexperten Janosch Dahmen. Die Überarbeitung der Strukturen sei nicht nur wegen der Arbeitsbelastung vieler Praxen, sondern auch vor dem Hintergrund der alternden Bevölkerung dringend erforderlich. Es gilt, die Qualität der medizinischen Versorgung gerade auch auf dem Land und bei der Facharztsuche in den Städten zu gewährleisten.

Ein innovatives Element des Plans sind die "Gesundheitskioske", die als niederschwellige Beratungszentren in sozial benachteiligten Stadtteilen dienen sollen. Die Verkehrsmittel der Kommunen - wie vorhandene Gebäude oder Busse - könnten hierfür genutzt werden, wobei die Finanzierung sich vorrangig aus den Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherungen zusammensetzt.

Weiterhin enthält der Gesetzesentwurf Ansätze zur Verbesserung psychotherapeutischer Angebote für Kinder und Jugendliche, indem eine Steuerung der Niederlassungsmöglichkeiten durch die Bildung einer neuen Arztgruppe erfolgen soll. Zudem adressiert der Entwurf den Medizinernachwuchsmangel mit einem Förderprogramm für zusätzliche Medizinstudienplätze.

Abschließend betont der Entwurf, dass Maßnahmen zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung nicht aufgeschoben oder gar verhindert werden dürfen. Mit der Einrichtung eines Fonds zur Förderung der Medizinerausbildung, zu dem die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds beiträgt, sollen Anreize für die Bundesländer geschaffen werden, die Zahl der Medizinstudienplätze zu erhöhen.