12. Oktober, 2024

Wirtschaft

Brücken im Südwesten in kritischem Zustand: Behörden alarmiert

Brücken im Südwesten in kritischem Zustand: Behörden alarmiert

Neue Analysen der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken offenbaren eine beunruhigende Situation für die Autobahnbrücken im Südwesten Deutschlands. Von den landesweit 100 am stärksten betroffenen Brücken befinden sich 16 in Baden-Württemberg, was dem Bundesland in diesem Negativ-Ranking den dritten Platz hinter Nordrhein-Westfalen und Hessen einbringt. Bayern und Rheinland-Pfalz folgen auf den Plätzen vier und fünf. Die Untersuchung umfasste 3.786 Autobahnbrücken mit einer Mindestlänge von 50 Metern und basierte auf regelmäßigen Statistiken der Bundesanstalt für Straßenwesen. Bewertet wurden diese mittels Zustandsnoten, die akute Schäden und Abnutzungserscheinungen festhalten. Zudem wurde ein Traglastindex berücksichtigt, der die Leistungsfähigkeit der Brücken basierend auf Alter und Material bewertet. Baden-Württemberg rangiert dabei hinter Nordrhein-Westfalen auf Platz zwei in Bezug auf die Traglast. Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft, appellierte an Politik und die Autobahngesellschaft des Bundes zum sofortigen Handeln. Ermahnend sagte er: „Gerade bei Autobahnbrücken dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass das nächste Unglück so glimpflich verläuft wie der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden.“ Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat bereits im März 2022 ein Maßnahmenpaket zur Beschleunigung der Brückenmodernisierung vorgestellt. Besonders der in den vergangenen Jahrzehnten durch zunehmenden Schwerverkehr verursachte Verschleiß erfordert dringende Sanierungsschritte. Geplant ist, in den kommenden Jahren jährlich 400 Brücken zu sanieren.