17. Juli, 2025

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Bio boomt wieder: Nachfrage in Biomärkten steigt wieder an

Bio boomt wieder: Nachfrage in Biomärkten steigt wieder an

Dem Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) zufolge zeigt der Bio-Fachhandel im Jahr 2023 eine überraschend robuste Entwicklung. Trotz der hohen Preise und der damit einhergehenden Abwanderung vieler Verbraucher zu herkömmlichen Produkten oder günstigeren Biowaren in Discountern, ist es in Biomärkten laut Branchenangaben allmählich wieder voller geworden. Insbesondere im zweiten Halbjahr dieses Jahres sei die Nachfrage deutlich gestiegen.

Die steigenden Umsatzzahlen der zweiten Jahreshälfte sollen jedoch die Einbußen des ersten Halbjahres nicht komplett kompensieren können. Die Branche geht derzeit von einer Stagnation aus und hofft allenfalls auf ein leichtes Umsatzplus zum Jahresende.

In den ersten sechs Monaten lagen die Umsätze des Bio-Fachhandels deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Besonders im Januar gingen die Erlöse laut BNN um sieben Prozent zurück. Viele Verbraucher griffen in dieser Zeit weniger häufig zu Bioprodukten in reinen Biomärkten und entschieden sich stattdessen vermehrt für günstigere Bioartikel in Discountern - sofern überhaupt noch Bio gekauft wurde. Die hohen Preise, bedingt durch den Ukrainekrieg, hatten den jahrelangen Bioboom vorerst gestoppt.

Seitdem die Inflation in Deutschland wieder stärker sinkt, entscheiden sich Verbraucher vermehrt für den Einkauf in Bioläden. Seit Juni verzeichnet der Branchenverband durchweg steigende Umsatzzahlen im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten. Interessanterweise bleibt dabei die Anzahl der gekauften Artikel und der durchschnittliche Bonwert, also der Einkaufsbetrag, unverändert.

Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin des BNN, fordert nun konkrete Maßnahmen von der Politik, um das Ziel von 30 Prozent Bio bis 2030 zu erreichen. Damit ist das Vorhaben der Bundesregierung gemeint, bis zum Ende des Jahrzehnts 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland ökologisch zu bewirtschaften.