22. Oktober, 2024

Wirtschaft

BDI setzt auf weitere Verhandlungen mit China über Elektroauto-Importe

BDI setzt auf weitere Verhandlungen mit China über Elektroauto-Importe

Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Tanja Gönner, plädiert für anhaltende Gespräche zwischen der EU und China bezüglich des Imports chinesischer Elektroautos. Sie betonte kürzlich im Deutschlandfunk, dass Verhandlungen in dieser Frage „gut, hilfreich, notwendig und wichtig“ seien. Die von der EU angekündigten vorläufigen Strafzölle stärken ihrer Meinung nach die Verhandlungsposition der europäischen Handelsgemeinschaft.

Gönner führte weiter aus, dass es für die EU darum geht, marktverzerrende Effekte durch staatlich geförderte Industriepolitik zu minimieren und damit unfaire Handelspraktiken zu verhindern. Gleichzeitig sei es im Interesse der Wirtschaft, weltweit möglichst wenige Zölle zu haben, um Handelskonflikte zu vermeiden. Die Balance zwischen diesen Zielsetzungen sei entscheidend.

Es wird erwartet, dass die EU-Kommission die vorläufigen Strafzölle noch in dieser Woche einführen wird. Diese Maßnahme resultiert aus einer Untersuchung, die zeigt, dass die chinesische Elektroautoindustrie massiv subventioniert wird. Dies könnte zu einer erheblichen Gefahr für die europäische Automobilbranche führen.

In Deutschland wächst die Sorge, dass Vergeltungsmaßnahmen seitens Chinas vor allem deutsche Autohersteller treffen könnten. Trotz dieser Bedenken betont Gönner, dass China ein großes Interesse am europäischen Markt habe und dass eine Verhandlungslösung angestrebt werden sollte.

Gönner unterstrich die Bedeutung eines funktionierenden Welthandels für Deutschland als Exportnation. Sie machte deutlich, dass fairer Wettbewerb ebenso wichtig sei wie geringe Zollsätze. Letztlich gehe es darum, eine ausgewogene Lösung zwischen den verschiedenen Handelsblöcken, insbesondere zwischen China und der EU, zu finden.

China stellt den größten Automarkt der Welt dar und war 2023 für deutsche Autos der drittgrößte Exportmarkt nach den USA und dem Vereinigten Königreich. Sollte China bis zur endgültigen Einführung der Strafzölle keine relevanten Zugeständnisse machen, werden diese innerhalb von vier Monaten festgesetzt. Bis dahin sind lediglich Sicherheitsleistungen für die Zölle anzumelden.