Die Elektromobilität gewinnt in Deutschland weiter an Fahrt und Bayern setzt sich an die Spitze: Eine aktuelle Auswertung des Stromversorgers Eon zeigt, dass der Freistaat bundesweit die meisten öffentlichen Ladepunkte und die größte installierte Ladeleistung für Elektrofahrzeuge vorweisen kann. Mit einer beeindruckenden Zahl von über 23.000 Ladepunkten überholt Bayern seine Nachbarn Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg deutlich.
Doch nicht nur die Quantität überzeugt, auch in Sachen Qualität zeigt sich Diversität: Während einige Ladestationen mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowatt beeindrucken und eine hohe Zahl an Ladevorgängen ermöglichen, bieten andere Stationen solide 11 oder 22 Kilowatt. Über das gesamte Bundesgebiet gesehen steht den rund 1,4 Millionen vollelektrischen Autos eine Infrastruktur von circa 114.000 öffentlichen Ladepunkten zur Verfügung, die gemeinsam mehr als 3,6 Gigawatt Leistung in die Batterien elektrisierender Fortbewegungsmittel pumpen können.
Die Spitzenposition Bayerns wird durch die Zahlen untermauert: Laut Eon-Geschäftsführer Jens Michael Peters verfügt der Freistaat über 690 Megawatt installierter Ladeleistung – ein Zuwachs von nahezu 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Betrachtet man die individuelle Versorgung der Batterie-Elektrofahrzeuge (BEVs) so zeigt sich, dass jedem BEV in Bayern statistisch gesehen nahezu 2,6 Kilowatt öffentlich verfügbarer Ladeleistung gegenüberstehen. Damit übertrifft Bayern den EU-Richtwert von 1,3 Kilowatt um beinahe das Doppelte. Dieser Standard wird auch von den meisten Gebieten Bayerns eingehalten, denn 87 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte bieten über den Richtwert hinausgehende Lademöglichkeiten für ihre Elektroautos.
Im Bundesvergleich führt allerdings der Osten in den Kategorien Ladepunkte und Ladeleistung pro BEV. Gebiete wie Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt weisen laut der Eon-Studie fast doppelte Werte gegenüber Bayern auf. Dabei wird allerdings auch deutlich, dass der Elektroauto-Anteil an der Gesamtzahl der Fahrzeuge dort weitaus geringer ist.
Insgesamt wird klar, dass sich die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge stetig verbessert und regionale Unterschiede mehr Möglichkeiten aber auch Herausforderungen für Fahrer von E-Autos bedeuten.