Im Rhein-Main-Gebiet stehen die S-Bahnen sowie die Regionalbahnen zunehmend vor Herausforderungen hinsichtlich Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat die Hauptursache für diese Störungen in den umfangreichen Bauarbeiten identifiziert, die derzeit in der Region stattfinden. Ein Sprecher des RMV erläuterte kürzlich, dass nahezu jede zweite Zugfahrt, die nicht planmäßig verkehrt, auf diese Bauaktivitäten zurückzuführen sei.
Obwohl im Bereich der Stellwerksbesetzung sowie bei der Verfügbarkeit des Fahrpersonals erfreuliche Verbesserungen erzielt wurden, zeigt sich ein negativer Trend bei den Pünktlichkeitswerten. Im vergangenen Jahr hielten noch 87,8 Prozent der S-Bahnen den Fahrplan ein, jedoch fiel diese Quote bis Ende Juni 2025 auf 86,1 Prozent. Bei den Regionalbahnen war ein ähnlicher Rückgang zu verzeichnen: Die Pünktlichkeit sank von 84,7 Prozent im Vorjahr auf 84,0 Prozent. Verspätungen werden dabei für Züge registriert, die ihre planmäßige Ankunftszeit um mindestens sechs Minuten überschreiten.
Auch die Zuverlässigkeit, welche anhand des Anteils tatsächlich durchgeführter Fahrten im Vergleich zu den geplanten Fahrten gemessen wird, zeigte einen leichten Abwärtstrend. Im Fall der S-Bahnen ging dieser Wert von 90,4 auf 89,8 Prozent zurück, bei den Regionalbahnen verschlechterte er sich von 91,1 auf 89,0 Prozent. Besonders betroffen sind die Linien S8 und S9. Im Gegensatz dazu zeigt die S3, die auf S-Bahn-eigenen Gleisen verkehrt, ein robusteres Betriebsergebnis.
Der RMV betont die Notwendigkeit des fortlaufenden Ausbaus der Schieneninfrastruktur trotz der bestehenden Herausforderungen. Die Verkehrsverantwortlichen warnen jedoch vor zusätzlichen Verkehrseinschränkungen in den Sommerferien, insbesondere durch die Sperrung des Bahntunnels zwischen Frankfurt und Offenbach.
Unterdessen hält die Deutsche Bahn an einer positiven Bilanz der durchgeführten Sanierungsarbeiten fest. Die umfassende Sperrung und anschließende Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim im vergangenen Jahr habe sowohl Pünktlichkeit als auch Zuverlässigkeit signifikant verbessert. Seit dem Beginn dieser Sanierungsmaßnahmen sind die infrastrukturellen Störungen um über 60 Prozent zurückgegangen. Darüber hinaus konnte die Pünktlichkeit im Nahverkehr bis Juni 2025 auf 81 Prozent gesteigert werden, verglichen mit lediglich 68 Prozent im vorherigen Jahr.