19. Februar, 2025

Wirtschaft

Anstieg der Armutsgefährdung bei Rentnern: Eine vorhersehbare Entwicklung

Anstieg der Armutsgefährdung bei Rentnern: Eine vorhersehbare Entwicklung

Die wachsende Zahl armutsgefährdeter Rentnerinnen und Rentner ist keine unerwartete Entwicklung, sondern das Resultat einer seit Jahren sinkenden Rentenhöhe im Vergleich zur Lohnentwicklung. Diese Anpassungen sind notwendig, um die finanzielle Belastbarkeit der gesetzlichen Rentenversicherung angesichts der älter werdenden Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Anfang der 1960er Jahre lag das Verhältnis von Beitragszahlenden zu Rentnern noch bei sechs zu eins. Heute ist dieses Verhältnis auf zwei Beschäftigte je Rentner gesunken, mit einer weiter abnehmenden Tendenz, da die Generation der Babyboomer nun in den Ruhestand tritt. Die bevorstehenden Rentenreformen in der nächsten Wahlperiode müssen sich daher auf die Schaffung eines gerechten Ausgleichs zwischen Beitragszahlern und Ruheständlern konzentrieren. Dabei wird eine weitere Absenkung des Rentenniveaus wahrscheinlich notwendig sein. Es ist jedoch entscheidend, dass gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um besonders denjenigen Rentnern zu helfen, deren eigene Rentenleistungen sie an die Schwelle zur Armut drängen. Alles andere würde den Ansprüchen eines sozialstaatlichen Gesellschaftsmodells nicht gerecht.