Die Nachwehen der jüngsten Bundestagswahl scheinen sich nicht nur in den Köpfen der politischen Akteure niederzuschlagen, sondern auch in den Terminkalendern der diversen Gremien, die über die Feinjustierung des künftigen politischen Kurses beraten. In einer konzertierten virtuellen Aktion sollen sich sowohl der Ältestenrat des bisherigen Parlaments als auch der Vorältestenrat des neu gewählten Bundestags mit der Planung von Sondersitzungen sowie der konstituierenden Tagung des neuen Parlaments beschäftigen. Der gegenwärtige Bundestag bleibt bis zur formellen Etablierung seines Nachfolgers voll funktionsfähig. Dies eröffnet Union und SPD die Möglichkeit, ihre ehrgeizigen Finanzinitiativen in den Bereichen Verteidigung und Infrastruktur durch Änderungen am Grundgesetz noch unter der Ägide des aktuellen Parlaments zu stabilisieren. Diese legislative Eile ist durchaus nachvollziehbar, da im neuen Bundestag – verstärkt durch Gewinne von AfD und Linken – die benötigten Zweidrittelmehrheiten nicht mehr gesichert sind. Am Donnerstag und Freitag setzt sich der Gesprächsmarathon der beiden vorherigen Regierungsparteien fort. Die Diskussionspunkte sind vielversprechend und betreffen zentrale Fragen wie Migration, innere Sicherheit, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und soziale Belange. Damit ist die politische Bühne für weitreichende Entscheidungen bereitet, die den Ton für die kommenden Jahre angeben könnten.
Politik
Wichtige Weichenstellungen: Bundespolitik im Fokus virtueller Beratung
