03. Mai, 2025

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Was sich im Mai ändert – Neue Regeln für Passbilder, Wölfe und Familiennamen

Im Mai 2025 tritt eine Vielzahl neuer Regelungen in Kraft: von der Pflicht zu digitalen Passfotos bis zur Lockerung beim Wolfsschutz, von strengeren Regeln für Biomüll bis hin zum Aus für Skype. Was Bürgerinnen und Bürger jetzt wissen sollten – und was sich im Alltag wirklich ändert.

Was sich im Mai ändert – Neue Regeln für Passbilder, Wölfe und Familiennamen
WhatsApp streicht den Support für Smartphones mit Android unter 5.0 und iOS unter 15.1 – Millionen ältere Geräte werden damit unbrauchbar für den meistgenutzten Messenger Deutschlands.

Passbildpflicht: Schluss mit Papier, Schluss mit Photoshop

Ab dem 1. Mai 2025 ist Schluss mit selbst geschossenen Ausweisfotos: Wer einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragt, muss künftig ein digitales Bild einreichen – direkt über einen zertifizierten Anbieter oder eine spezielle Fotokabine im Amt.

Ziel der Reform: Bildmanipulation und Identitätsbetrug vorbeugen. Was wie eine technische Randnotiz klingt, könnte für Millionen Bürger zur nervigen Hürde werden: Fototermine, Gebühren, weniger Flexibilität. Zwar gibt es Übergangsfristen bis Ende Juli, doch die Richtung ist klar – Datensicherheit schlägt Bürgerkomfort.

Noch absurder: Selbst Papierfotos von Profifotografen gelten nicht mehr, wenn sie nicht digital übermittelt wurden. Der Staat misstraut dem Ausdruck.

WhatsApp-Aus & Skype-Ende: Digitale Diät für alte Geräte

Am 5. Mai 2025 wird Skype abgeschaltet – nach über 20 Jahren ist Schluss mit einem der Pioniere der Internet-Telefonie. Microsoft zieht den Stecker, weil man künftig ganz auf Teams setzt.

Für Nutzer:innen mit älteren Android- oder iOS-Versionen bedeutet der Monat aber auch: WhatsApp kappt den Support. Alle Geräte mit Android unter Version 5.0 oder iOS unter 15.1 sind künftig außen vor – was Millionen Altgeräte betrifft.

Das Problem: Viele Menschen, gerade in einkommensschwächeren Haushalten, nutzen solche Geräte noch täglich. Die Update-Pflicht wirkt damit wie eine verdeckte Digitalsteuer – wer chatten will, muss neu kaufen.

Wolfsschutz gelockert: Abschuss wird einfacher

Auch politisch ist der Mai ein Einschnitt – besonders für die europäische Umweltpolitik. Der Schutzstatus des Wolfs wird auf EU-Ebene abgesenkt, von „streng geschützt“ auf „geschützt“.

Praktisch heißt das: Abschüsse nach Nutztierrissen werden deutlich einfacher, DNA-Proben sind nicht mehr zwingend nötig.

Bauernverbände begrüßen die Entscheidung, Umweltverbände protestieren lautstark. Die EU verspricht, die Population weiterhin stabil zu halten. Doch klar ist: Der Konflikt zwischen Artenschutz und Agrarinteressen spitzt sich zu – und wird künftig stärker auf nationaler Ebene ausgetragen.

Namensrecht modernisiert: Doppelnamen für alle

Still, aber folgenreich: Ab Mai tritt eine Reform des deutschen Namensrechts in Kraft. Was früher nur eingeschränkt möglich war, wird nun Alltag: Doppelnamen für Ehepaare, für Kinder, sogar für Erwachsene, die den Namen eines Elternteils annehmen möchten.

Ein Fortschritt für Patchwork-Familien, Regenbogenkonstellationen und individuelle Identität.

Doch auch hier steckt der Teufel im Detail: Behörden müssen ihre IT-Systeme anpassen, Namensketten dürfen nicht zu lang werden, der bürokratische Aufwand steigt. Dennoch ist der Schritt überfällig – Deutschland passt sich damit endlich gesellschaftlicher Realität an.

Strenger bei Biomüll: Kontrolle und Bußgeld

Der Biomüll wird zum Politikum. Ab dem 1. Mai dürfen Müllentsorger Biotonnen mit zu vielen Fremdstoffen einfach stehen lassen – und das kann teuer werden: Bußgelder bis 2.500 Euro drohen bei grober Fehlbefüllung.

Grund ist die steigende Quote an Plastik und anderen Störstoffen, die die Kompostierung erschweren.

Die Maßnahme ist nachvollziehbar – doch sie wirft auch Fragen auf: Wer kontrolliert? Wer entscheidet? Und vor allem: Wie trennt man richtig, wenn selbst kompostierbare Plastiktüten oft verboten sind? Die neue Strenge könnte Bürger eher verunsichern als erziehen – eine Aufklärungskampagne wäre dringend nötig.

Designschutz & KI-Gesetz: EU dreht an den Zukunftsschrauben

Zwei europäische Reformen mit hoher Tragweite starten im Mai: Zum einen tritt die erste Phase der EU-Designreform in Kraft, die den Schutz auf digitale Formen wie Hologramme oder grafische Oberflächen ausweitet – ein Meilenstein für virtuelle Wirtschaftsräume und das Metaverse.

Zum anderen nimmt mit dem AI Act das weltweit erste umfassende Gesetz zur Regulierung künstlicher Intelligenz Form an. Es setzt auf einen risikobasierten Ansatz: Je sensibler die Anwendung, desto strenger die Regeln. Verboten sind etwa Social Scoring oder manipulative KI-Techniken. Gleichzeitig verlangt das Gesetz mehr Transparenz bei Deepfakes.

Für Unternehmen heißt das: Anpassungspflicht. Für Nutzer: mehr Schutz. Für den Standort Europa: ein potenzieller Standortvorteil – wenn die Umsetzung gelingt.