Das Schweizer Start-up Yamo, bekannt für seine Babynahrung, hat Insolvenz angemeldet. Ein ambitionierter Versuch, den Markt mit gesünderen und vitaminreicheren Produkten zu revolutionieren, endet in finanziellen Turbulenzen.
Der Mitgründer und CEO Tobias Gunzenhauser gab das bittere Ende des Unternehmens auf LinkedIn bekannt, ein Schock für viele, die das junge Unternehmen einst als Pionier im Bereich der Babyernährung sahen.
Yamo trat mit dem Versprechen an, durch ein neuartiges Hochdruck-Pasteurisationsverfahren (HPP) mehr Vitamine in seinen Babynahrungsprodukten zu erhalten. Diese Innovation sollte eine gesündere Alternative zu traditionellen Methoden bieten.
Doch trotz der technologischen Fortschritte und einer wachsenden Bekanntheit, auch durch die Listung bei großen deutschen Handelsketten wie Rewe und Edeka, blieben die erhofften Gewinne aus.
Der Kampf gegen einen Giganten
Die Herausforderung wurde verschärft durch einen intensiven Rechtsstreit mit dem deutschen Marktführer Hipp, der Yamo vorwarf, ein nicht zugelassenes Verfahren für Babynahrung zu verwenden. Der Konflikt, der bis vor das Landgericht Hamburg ging, endete zwar zugunsten von Yamo, verbrauchte jedoch wertvolle Ressourcen und Energie.
Der Sieg über Hipp brachte zwar kurzfristige mediale Aufmerksamkeit und machte Yamo bundesweit bekannt, konnte das Unternehmen jedoch nicht nachhaltig in die schwarzen Zahlen bringen.
Trotz des anfänglichen Hypes und der Expansionsträume konnte Yamo die finanziellen Hürden nicht überwinden.
„Der Pfad zur Profitabilität war steiniger als erwartet,“ gestand Gunzenhauser.
Mehrere Versuche, zusätzliche Finanzierung zu sichern, scheiterten, was letztendlich zum unausweichlichen Aus führte.
Ein emotionaler Abschied
Für Gunzenhauser und sein Team endet eine Ära.
„Das ist das Härteste, was ich je in meinem Leben tun musste“, so der CEO.
Die Entscheidung, den Betrieb einzustellen, war eine letzte, verzweifelte Maßnahme, um weiteren finanziellen Schaden abzuwenden. Die Website des Unternehmens verabschiedet sich mit den Worten:
„Danke – Hasta la Vista Baby“, ein sentimentaler Abschied von Kunden und Unterstützern.