27. Juli, 2024

Politik

Verteidigung im Trump-Prozess bekräftigt Unschuld

Verteidigung im Trump-Prozess bekräftigt Unschuld

In der Endphase des Gerichtsverfahrens gegen Donald Trump, das aufgrund von Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin eingeleitet wurde, beteuert Trumps Rechtsbeistand dessen Unschuld. Verteidiger Todd Blanche stellte die Unantastbarkeit des Ex-Präsidenten heraus, indem er darauf verwies, dass die Vorwürfe der Anklage keiner Überprüfung standgehalten hätten. Den Geschworenen versicherte er, dass die Beweislage unzureichend sei, um eine Verurteilung zu rechtfertigen. Trump, der erneut das Präsidentenamt anstrebt, sieht sich jedoch der Gefahr ausgesetzt, mit einer Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe belangt zu werden – im Rahmen des ersten Strafprozesses gegen einen früheren Amtsträger dieser Kategorie in der Geschichte der USA.

Blanche fiel vor allem durch seine Attacken auf die Glaubhaftigkeit des Hauptbelastungszeugen, Michael Cohen, Ex-Anwalt Trumps, auf und stritt dessen glaubwürdige Aussage ab. Der hochrangige Prozess dreht sich um dokumentierte Unwahrheiten in 34 Fällen, die Trump vorgeworfen werden.

In dem Verfahren wurden über einen Monat hinweg Zeuginnen und Zeugen vernommen. Es geht dabei um die Verschleierung einer Zahlung an Stormy Daniels, die offenbar zu einer unzulässigen Beeinflussung der Wahlkampffinanzierung des Jahres 2016 führte. Die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung haben in ihren abschließenden Plädoyers die letzte Gelegenheit, auf die Meinungsfindung der Geschworenen einzuwirken. Die Verdiktsfindung der Jury steht unmittelbar bevor.

Das familiäre Umfeld Trumps zeigte Präsenz im Gerichtssaal – wenngleich Gattin Melania durch Abwesenheit glänzte. Drei seiner Kinder, Donald Trump Junior, Eric Trump und Tiffany Trump, standen ihm bei, während detaillierte und berühmt gewordene Aussagen Daniels den Prozess in ein Spektakel verwandelten. Hierbei betonte Blanche das Wesenselement der Prozessführung: die Frage nach der Dokumentenechtheit und nicht um angebliche intime Beziehungen.

Cohen, der selbst eine umstrittene Figur darstellt, verkörperte eine Schlüsselrolle in der Beweisführung gegen Trump. Trotz intensiver Befragung durch Blanche blieb Cohen unbeirrt. Die Anklage richtet sich gegen Trump-Falschangaben als Honorare für Cohen.

Das Urteil hat nicht nur juristische, sondern auch politische Konsequenzen, insbesondere im Hinblick auf den laufenden Wahlkampf. Die Abstimmung der Jury kann Trumps Kampagne entscheidend beeinflussen. Joe Biden und seine Unterstützer, unter ihnen auch Schauspielikone Robert De Niro, schalten sich mit Kundgebungen ein.

Trotz des enormen medialen Interesses und strenger Sicherheitsvorkehrungen bewahrte Trump während der Gerichtsverhandlungen eine nüchterne Haltung, nutzte jedoch die medialen Aufmerksamkeit für Wahlkampfzwecke. Dabei achtete er darauf, die Anweisungen von Richter Juan Merchan zu respektieren, sich nicht über Prozessbeteiligte zu äußern.