17. Mai, 2024

Politik

Verhandlungen um Gazastreifen: Hamas-Führung weiterhin skeptisch gegenüber Israel-Vorschlägen

Verhandlungen um Gazastreifen: Hamas-Führung weiterhin skeptisch gegenüber Israel-Vorschlägen

In den aktuellen Verhandlungen um eine Beilegung des Gaza-Konflikts zeigt sich die Hamas-Führung zurückhaltend gegenüber den von Israel vorgelegten Bedingungen für eine Friedenslösung. Laut einem Sprecher der im Libanon angesiedelten Hamas, Osama Hamdan, erwäge man zwar eine Fortführung der Gespräche trotz einer derzeit ablehnenden Haltung zu den jüngsten israelischen Vorschlägen. Wie aus dem Umfeld der Hamas-Führung zu vernehmen ist, werden die angebotenen Bedingungen als inakzeptabel und potenziell hinterlistig empfunden. Man fürchtet, dass das Kriegsende dadurch nicht garantiert werde und sieht Israel, verkleidet in einem 'amerikanischen Gewand', als Urheber des Angebots. Dies deute auf eine weiterhin konfliktgeladene Stimmung zwischen den Parteien hin, obwohl die Gespräche andauern.

Parallel dazu erhöht Israel den Druck auf die Hamas. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte deutlich, dass bei ausbleibender Einigung eine Bodenoffensive in Rafah, einem Zufluchtsort für hunderttausende Zivilisten, nicht auszuschließen sei. Diese Ankündigung erfolgte nach einem Austausch mit US-Außenminister Antony Blinken, der den Vorschlag Israels als sehr generös beschrieb. Die Hamas-Führung fordert jedoch als Vorbedingung ein Ende des Krieges, was seitens Israels zurückgewiesen wird.

Die strategische Position des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar, der vermutlich aus Sicherheitsgründen von Geiseln umgeben im Tunnelnetzwerk unter dem Gazastreifen verbleibt, steht im Zentrum der aktuellen Auseinandersetzungen. Al-Sinwar, der als einer der Architekten des blutigen Vorfalls von Oktober letzten Jahres gilt, der den Krieg auslöste, scheint nach wie vor an einem Alleinentscheidungsrecht festzuhalten und somit die diplomatischen Bemühungen zusätzlich zu erschweren.

In einer weiteren Entwicklung hat Kolumbien unter Präsident Gustavo Petro die diplomatischen Beziehungen zu Israel aufgrund der als 'völkermörderisch' eingestuften Regierungslinie aufgekündigt. Diese Haltung rief das scharfe Missfallen des israelischen Außenministers Israel Katz hervor, der Petro in harten Worten auf der Plattform X, ehemals bekannt als Twitter, entgegnete.