05. Mai, 2025

Wirtschaft

Verdi-Warnstreik bei Zalando: Tarifverhandlungen in Erfurt erreichen kritischen Punkt

Am Logistikzentrum von Zalando in Erfurt herrscht derzeit eine angespannte Atmosphäre, verursacht durch einen neuen Aufruf der Gewerkschaft Verdi zu einem Warnstreik. Hintergrund dieses Streiks ist die Forderung Verdis, Zalando zu Tarifverhandlungen zu bewegen, um die Anerkennung der Flächentarifverträge zu erreichen. Diese Verträge versprechen deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und zielen darauf ab, einheitliche Standards in der Branche zu etablieren.

Zwar beschäftigt Zalando etwa 2.500 Mitarbeiter an diesem Standort, dennoch hat sich nur eine geringe Anzahl von Mitarbeitern am Streik beteiligt, was dazu führte, dass der Betrieb ungehindert weitergeführt werden konnte. Ein Unternehmenssprecher von Zalando unterstreicht die Robustheit des paneuropäischen Logistiknetzwerks des Unternehmens, das derzeit in der Lage ist, Kundenbedürfnisse auch angesichts von Streikdrohungen zu erfüllen. Dies zeugt von der Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit des Unternehmens gegenüber solchen Arbeitskampfmaßnahmen.

Verdi wirft Zalando unterdessen vor, Tarifverhandlungen weiterhin abzulehnen. Die Unterstützung der Frühschicht, bestehend aus rund 80 Arbeitnehmern, wird sichtbar und es wird erwartet, dass der Protest mindestens bis Mittwochmorgen andauert. Die Gewerkschaft argumentiert, dass die von Zalando im vergangenen Jahr erzielten Gewinne von über 500 Millionen Euro Spielraum für die geforderten Anpassungen bieten. Besonders wichtig ist Verdi, die Diskussion auf ein höheres Niveau zu heben, indem nicht nur monetäre Aspekte, sondern auch die Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit der Beschäftigten hervorgehoben werden. Matthias Adorf, Gewerkschaftssekretär, betont, dass es sich hierbei nicht nur um eine finanzielle, sondern auch um eine moralische Verpflichtung des Unternehmens handelt.

Von Seiten Zalandos liegt der Fokus weiterhin auf betrieblichen Lösungen und der Betonung des internen Dialogs. Das Unternehmen setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit den Betriebsräten und verweist auf Gehaltserhöhungen von nahezu 10 Prozent im vergangenen Jahr. Diese Maßnahmen erfolgten laut Zalando unabhängig von externem Druck durch die Gewerkschaft, was die Eigeninitiative und das Engagement des Unternehmens im Bereich der Mitarbeiterbelohnung unterstreicht. Es bleibt abzuwarten, ob in naher Zukunft weitere Gespräche zwischen den Beteiligten stattfinden und letztlich zu einer einvernehmlichen Lösung führen können.