22. Juli, 2025

Pharma

Umstrukturierung der Apotheken-Finanzierung: Krisensichere Versorgung auf dem Land im Fokus

Umstrukturierung der Apotheken-Finanzierung: Krisensichere Versorgung auf dem Land im Fokus

In der aktuellen Gesundheitsdebatte steht eine kontroverse Idee der gesetzlichen Krankenkassen im Zentrum: Um den Bestand bedrohter Landapotheken zu sichern, soll umverteilend in die Geschäftswelt der Apotheken eingegriffen werden. Konkret bedeutet dies, dass wirtschaftlich starke Apotheken in den Städten Teile ihres Umsatzes abgeben sollen, um ihre gefährdeteren Pendants im ländlichen Raum zu unterstützen. Auf den ersten Blick scheint der Plan folgerichtig – der Bedarf ist unstrittig vorhanden. Doch die Umsetzung birgt zahlreiche Fragen und Schwierigkeiten.

Vor allem die räumliche Abgrenzung der Begünstigten stellt sich als Herausforderung dar: Soll die Umsatzeinbuße ausschließlich in den Innenstädten erfolgen, wo sich traditionell eine hohe Dichte an Apotheken befindet? Oder sind auch die Stadtteilapotheken an den Rändern standortbedingt betroffen? Des Weiteren wirft die Definition des "ländlichen Raums" Probleme auf – wo zieht man die Grenze zur urbanen Peripherie?

Diese Fragestellungen müssen geklärt werden, denn dass Handlungsbedarf besteht, ist unabweisbar: Seit 2008 haben wir einen Rückgang von 4000 Apotheken zu verzeichnen, was die Versorgung in bestimmten Regionen bedrohlich ausdünnt. Die Pläne der Krankenkassen verlangen daher nach einer behutsamen und wohlüberlegten Strategie, die sowohl die Existenz bedrohter Apotheken als auch die gleichbleibende Versorgungsqualität in Städten berücksichtigt. Was zwar rasch angegangen werden muss, erfordert dennoch eine ausgereifte Lösungsfindung, um den Teufel im Detail zu bannen.