Der jüngste Beschluss Israels, die Aktivitäten der UN-Hilfsorganisation UNRWA im eigenen Land zu verbieten, stößt in der Türkei auf deutliche Kritik. Das türkische Außenministerium äußerte sich am Dienstag dahingehend, dass Israels Entscheidung einen klaren Verstoß gegen das Völkerrecht darstelle und darauf abziele, die Rückkehr vertriebener Palästinenser zu verhindern. Israels Parlament hatte das Gesetz am Montag verabschiedet, was Besorgnis unter einigen westlichen Verbündeten Israels auslöste, die befürchten, dass dies die bereits schwierige humanitäre Lage in Gaza weiter verschärfen könnte.
Dem türkischen Außenministerium zufolge zielt der Schritt darauf ab, Bemühungen um eine Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt zu untergraben. UNRWA leistet entscheidende Hilfe für Palästinenser, und die internationale Gemeinschaft sei rechtlich und moralisch verpflichtet, sich entschieden gegen Versuche zur Einschränkung der Agentur zu positionieren.
Als Vorsitz im Arbeitskreis für die Finanzierung der UNRWA bekräftigte die Türkei ihre fortdauernde politische und finanzielle Unterstützung für die Organisation. Die Türkei ist seit langem ein scharfer Kritiker von Israels Militäraktionen in Gaza und im Libanon. Alle Handelsbeziehungen mit Israel wurden gestoppt, und Ankara ist einem Genozid-Fall gegen Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof beigetreten. Darüber hinaus hat die Türkei wiederholt dazu aufgerufen, die westliche Unterstützung für Israel zu beenden und internationale Maßnahmen zur Einstellung der Angriffe zu ergreifen.