17. Juli, 2025

Wirtschaft

Turbulente Zeiten bei Lufthansa: Einblick in die Herausforderungen und Aussichten

Turbulente Zeiten bei Lufthansa: Einblick in die Herausforderungen und Aussichten

Die Lufthansa-Kernmarke sieht sich 2024 mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die sich in negativen Bilanzen niederschlagen. Streiks, erhöhte Betriebskosten und geringere Ticketpreise belasten das Unternehmen. Trotz solider Leistungen anderer Unternehmensbereiche bleibt der operative Gewinn auf Konzernebene deutlich hinter den Erwartungen zurück. Für das Jahr 2025 hat sich CEO Carsten Spohr ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: eine signifikante Verbesserung der finanziellen Lage, unterstützt durch ein laufendes Sparprogramm. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, das Flugangebot zu erweitern, obgleich es das Vorkrisen-Niveau aufgrund verzögerter Flugzeuglieferungen nicht vollständig erreichen wird.

Am Finanzmarkt stießen die Nachrichten auf Skepsis, was zu einem Kursrutsch der Lufthansa-Aktie von etwa zwei Prozent im vorbörslichen Handel auf Tradegate führte. Analysten wie James Gordon von JPMorgan zeigten sich jedoch optimistisch, da die Prognosen für 2025 die Erwartungen übertreffen könnten. Spohr beschreibt 2024 als ein Jahr der Gegensätze, in dem ein schwieriger Start einem positiven Trend im späteren Verlauf folgte. Insbesondere das vierte Quartal glänzte mit höheren Gewinnen als im Vorjahr.

Trotz eines globalen Anstiegs des Luftverkehrs fielen die gesamten Zahlen des Konzerns ernüchternd aus. Das bereinigte Ebit lag bei 1,65 Milliarden Euro – über eine Milliarde weniger als im Vorjahr. Nach einer Reduzierung der Prognose von rund 2,7 Milliarden Euro auf die Spanne von 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro, beendet Lufthansa das Jahr dennoch am oberen Rand dieser Einschätzung.

Ein Defizit an Nachfrage kann dem Luftfahrtgiganten jedenfalls nicht vorgeworfen werden. Rund 131 Millionen Passagiere flogen mit den Konzern-Airlines, ein Wachstum von sieben Prozent. Der Umsatz stieg auf 37,6 Milliarden Euro. Während die Passagier-Airlines ihre Erlöse erhöhen konnten, schmolz der operative Gewinn aufgrund der Kernmarkenverluste beinahe um die Hälfte. Im Gegensatz dazu florierten Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik mit stärken operativen Gewinnen, obwohl das Cargo-Ergebnis hinter dem Rekord von 2022 zurückblieb.

Insgesamt verzeichnete Lufthansa einen Nettogewinn von knapp 1,4 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nichtsdestotrotz dürfen Aktionäre mit einer stabilen Dividende von 30 Cent pro Aktie rechnen.

Der Vergleich mit dem Angebot aus der Vorkrisenzeit zeigt: Die Lufthansa muss noch aufholen. 2024 lag die Sitzplatzkapazität um neun Prozent unter dem Jahr 2019. Ein vierprozentiger Anstieg im laufenden Jahr soll 95 Prozent des Vorkrisen-Niveaus erreichen. Weiteren Auftrieb erwartet das Management durch die Übernahme der italienischen Staatsfluglinie Ita, von der erwartet wird, ab 2025 zum Konzernergebnis beizutragen.