12. September, 2024

Politik

Trump plant nationalen Investmentfonds bei Wiederwahl

Trump plant nationalen Investmentfonds bei Wiederwahl

Die Vereinigten Staaten könnten bald mit einem eigenem staatlichen Investmentfonds in den globalen Finanzmarkt einsteigen – zumindest wenn Donald Trump in eine zweite Amtszeit gewählt wird. Beim Economic Club of New York schlug Trump am Donnerstag die Schaffung eines Staatsfonds vor. Diese als Sovereign Wealth Funds bekannten Anlagen arbeiten ähnlich wie Hedgefonds oder Private-Equity-Firmen, indem sie in Aktien öffentlicher Unternehmen oder Startups investieren.

Trump hielt sich in seinen Ausführungen vage, betonte jedoch, dass der Fonds in „großartige nationale Vorhaben zum Nutzen aller Amerikaner“ investieren würde. Er kritisierte, dass andere Länder solche Fonds besitzen, die USA jedoch nicht. Er stellte auch infrage, ob der Begriff „Sovereign Wealth Fund“ für das Projekt angemessen wäre.

Inspirationen für solche Fonds kommen häufig aus Ländern mit Haushaltsüberschüssen, oft bedingt durch Ölbooms. Kuwait beispielsweise gründete 1953 eine Investmentbehörde, gefolgt von Norwegens Norges Bank Investment Management im Jahr 1967 und der Abu Dhabi Investment Authority 1976 – alle basierend auf Ölüberschüssen. Auch die USA haben ihr eigenes Beispiel: den 1976 gegründeten Alaskan Permanent Fund, der seit 1980 jährliche Ausschüttungen an alle Staatsbürger vornimmt. Im Jahr 2023 betrug die Auszahlung 1.312 Dollar pro Kopf.

In den letzten Jahren haben Staatsfonds, besonders aus Asien und dem Nahen Osten, stark in die Tech-Industrie investiert. Die singapurische Temasek etwa hat in namhafte Unternehmen wie Microsoft und Nvidia investiert, während der saudische Public Investment Fund (PIF) insbesondere durch seine Risikokapital-Tochter Sanabil bekannt wurde. U.S.-Fonds wie Andreessen Horowitz und KKR stehen unter Beobachtung, da sie saudi-arabisches Kapital annehmen.

Konkrete Details darüber, wie der von Trump vorgeschlagene Fonds finanziert und verwaltet werden soll, fehlen noch. Der progressive Anwalt Matt Bruenig schlug auf der Plattform X einen „Sozialen Reichtumsfonds“ vor, der Aktien, Anleihen und Immobilien ansammelt und an alle Amerikaner ausschüttet. Dies erinnert an das Alaskan-Modell, könnte jedoch weitreichendere soziale Effekte haben.

Neben dem Vorschlag eines Staatsfonds kündigte Trump auch die Einrichtung einer „Kommission für Regierungseffizienz“ unter der Leitung von Elon Musk an, die eine Regierungsprüfung durchführen soll. Musk bestätigte seine Bereitschaft zur Mitarbeit ebenfalls auf X.