22. Juli, 2025

Wirtschaft

Trotz politischer Intervention: Beschäftigungsrückgang in der Metall- und Elektroindustrie

Die deutsche Metall- und Elektroindustrie sieht sich mit einem anhaltenden Rückgang der Beschäftigungszahlen konfrontiert, was die Branche vor erhebliche Herausforderungen stellt. Aktuellen Berichten des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall zufolge hat der Sektor seit Beginn des Jahres etwa 60.000 Arbeitsplätze eingebüßt. Besonders alarmierend ist, dass die Zahl der Beschäftigten im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent zurückging, obwohl sich die Auftragslage zu diesem Zeitpunkt leicht verbessert hatte.

Trotz dieser schwierigen Ausgangslage prognostiziert der Verband, dass bis Ende 2024 noch etwa 3,9 Millionen Menschen in der Branche tätig sein werden. Die Bundesregierung hat indessen Maßnahmen wie eine Senkung der Stromsteuer und ein Investitions-Sofortprogramm ins Leben gerufen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu stärken. Dies wird als ein Schritt in die richtige Richtung gesehen, doch betont Oliver Zander, Geschäftsführer von Gesamtmetall, dass der anhaltende Rückgang der Beschäftigtenzahlen ein deutliches Signal dafür ist, dass keine Zeit verloren werden darf, um weitere Maßnahmen, insbesondere im Abbau bürokratischer Hürden, zu ergreifen.

Eine zusätzliche Schwierigkeit für die metall- und elektroverarbeitende Industrie ist die Diskrepanz zwischen den gestiegenen Auftragseingängen und der aktuell rückläufigen Nachfrage. Der Verband verzeichnete von Januar bis Mai im Jahresvergleich zwar einen wertmäßigen Zuwachs der Neuaufträge um vier Prozent, bemerkte jedoch eine jüngste Verschlechterung der Nachfrage. Diese Widersprüchlichkeit verdeutlicht die komplexe und herausfordernde Lage, in der sich die Branche derzeit befindet.

Angesichts dieser Tatsachen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die deutsche Metall- und Elektroindustrie sowohl von politischer als auch von wirtschaftlicher Seite hinreichend Unterstützung erhält, um ihre strategische Position auf nationalem und internationalem Parkett zu stärken und langfristig Arbeitsplätze zu sichern. Die kommende Zeit wird zeigen, ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichen oder ob weitergehende Reformvorschläge erforderlich sind, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche nachhaltig zu gewährleisten.