Das Online-Maklerhaus Redfin wird, vorbehaltlich der gerichtlichen Genehmigung, einer Gruppe von Immobilienverkäufern Einsicht in eine umfangreiche, landesweite Datenbank der an Immobilienmakler gezahlten Provisionen gewähren. Dies ist Teil eines vorgeschlagenen Vergleichs in einer rechtlichen Auseinandersetzung, die die Immobilienbranche derzeit erschüttert.
Die Einigung folgt auf Klagen von Hausverkäufern gegen Redfin und mehrere andere Maklerfirmen sowie der National Association of Realtors, in denen diese beschuldigten, zu überhöhten Provisionen gezwungen worden zu sein. Die umkämpfe Transparenz der Kommissionszahlungen könnte sich durch den Zugriff auf die Datenbank der vielfältigen Listing-Services (MLS) verbessern, welche in der Regel ausschließlich Immobilienmaklern vorbehalten sind.
Redfin, als börsennotiertes Unternehmen, reichte am Montag die Vergleichsdokumentation bei der U.S. Securities and Exchange Commission ein, im Einklang mit einem vorherigen Vorschlag zur Beilegung der noch ausstehenden Sammelklagen, die beim Bundesgericht im Westlichen Distrikt von Missouri eingereicht wurden.
Als Teil der Vereinbarung verpflichtet sich Redfin, Führungskräfte des Unternehmens als wichtige Zeugen in den weiterhin stattfindenden Prozessen um die Maklerkommissionen zur Verfügung zu stellen.
Mit diesem Schritt reiht sich Redfin nun in die Liste großer Maklerfirmen wie Compass, Keller Williams und Re/Max ein, die bereits Vergleichsvereinbarungen im Zuge von bahnbrechenden, wettbewerbsrechtlichen Klagen akzeptiert haben. In diesen wird die National Association of Realtors, der größte berufständische Verband des Landes mit 1,5 Millionen Mitgliedern, beschuldigt, Regelungen zur Entlohnung von Immobilienmaklern festgelegt zu haben, die laut Anklagen Wettbewerb unterdrücken und Gebühren künstlich in die Höhe treiben. Als Mitglieder der N.A.R. halten sich die Maklerfirmen an genannte Regeln und sind dementsprechend Teil der Rechtsstreitigkeiten.