Bei einem verheerenden Brand in einer Batteriefabrik in Hwaseong, rund 45 Kilometer südlich von Seoul, sind mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden acht Arbeiter verletzt, während eine Person weiterhin als vermisst gilt. Die meisten der Opfer waren ausländische Gastarbeiter, darunter 18 Chinesen und ein Arbeiter aus Laos; die Identität eines weiteren Opfers ist noch nicht bekannt.
Der Großbrand brach am Vormittag in einer Fabrik des Unternehmens Aricell aus, das auf Lithium-Batterien spezialisiert ist. Das südkoreanische Fernsehen zeigte dramatische Aufnahmen von kleineren Explosionen und dichten Rauchschwaden, die aus dem mehrstöckigen Gebäude austraten, bevor die Feuerwehr das Feuer nach mehreren Stunden unter Kontrolle bringen konnte. Das Löschen der brennenden Lithium-Batterien erwies sich als besonders herausfordernd.
Erste Hinweise deuten darauf hin, dass das Feuer durch die Explosion einer Batteriezelle ausgelöst worden sein könnte. Ein Arbeiter, der sich rechtzeitig in Sicherheit brachte, berichtete von einer solchen Explosion. Dies bestätigte der Leiter der Abteilung für Katastrophenschutz bei der Polizei in Hwaseong, Kim Jin Young. Weitere Untersuchungen zur genauen Ursache sind noch im Gange. Berichten zufolge befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks vermutlich 102 Personen im Gebäude, wobei die meisten Opfer im zweiten Stockwerk gefunden wurden.
Das Ereignis zählt zu den schwersten Industrieunglücken in Südkorea. Bereits im Jahr 1989 kamen bei einer Explosion in einer Chemiefabrik in Yeosu 16 Menschen ums Leben. 2012 starben in Cheongju acht Menschen nach einer Explosion eines chemischen Lösungsmittels in einer Anlage von LG Chem.