18. Juli, 2025

Wirtschaft

Tarifabschluss bei der Deutschen Post: Erleichterung nach zähem Ringen

Tarifabschluss bei der Deutschen Post: Erleichterung nach zähem Ringen

Die Deutsche Post und die Gewerkschaft Verdi haben in einem hart umkämpften Tarifstreit eine Einigung erzielt, die für einen Großteil der etwa 170.000 Beschäftigten spürbare Verbesserungen bringt. Beginnend ab dem 1. April können sich die Angestellten der Brief- und Logistiksparte über eine Lohnerhöhung von 2 Prozent freuen. Eine weitere Anhebung um 3 Prozent ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Der nun beschlossene Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und gilt rückwirkend ab dem 1. Januar.

Neben den finanziellen Zugeständnissen enthält der Vertrag auch Anpassungen bei der Urlaubsregelung: Ab 2026 wird allen ein zusätzlicher Urlaubstag gewährt, während Langzeitbeschäftigte mit mindestens 16 Dienstjahren einen weiteren freien Tag erhalten. Thomas Ogilvie, Personalvorstand der Deutschen Post, erklärte, dass die getroffenen Vereinbarungen die Kaufkraft der Angestellten langfristig sichern sollen. Andrea Kocsis, stellvertretende Vorsitzende von Verdi, unterstrich die Bedeutung der Streikbereitschaft der Gewerkschaftsmitglieder für diesen Abschluss.

Nikola Hagleitner, in der DHL für den Bereich Post & Paket Deutschland zuständig, wies auf die Notwendigkeit hin, die Effizienzmaßnahmen trotz der Lohnerhöhungen weiter zu intensivieren. Ziel sei es, die Rentabilität des Unternehmensbereichs aufrechtzuerhalten. Details zu den spezifischen Einsparungsmaßnahmen blieben jedoch ungenannt.

Der Durchbruch in den Verhandlungen folgte auf einen sich lang hinziehenden Disput, der ursprünglich im Januar begann und von intensiven Auseinandersetzungen geprägt war. Die Gewerkschaft hatte eingangs eine Erhöhung um 7 Prozent bei einer wesentlich kürzeren Laufzeit gefordert und sich mehr Urlaubstage gewünscht. Die Post hatte diese Forderungen mit Blick auf notwendige Investitionen und sinkende Briefvolumina zurückgewiesen. Der finale Kompromiss kam nach einem kräftezehrenden, mehrtägigen Verhandlungsprozess zustande, der durch massive Warnstreiks unterstützt wurde.