22. Juli, 2025

Pharma

Solide Erholung: Schott Pharma überzeugt Anleger mit stabilen Geschäftszahlen

Solide Erholung: Schott Pharma überzeugt Anleger mit stabilen Geschäftszahlen

Schott Pharma hat am Donnerstag positive Signale in Bezug auf seine Geschäftsentwicklung gesendet und damit die Sorgen der Anleger ein Stück weit gemildert. Die Aktien des Spezial- und Verpackungsherstellers für die Pharmabranche legten um fast 6 Prozent auf 28 Euro zu, was auf eine laufende Bodenbildung hindeutet. Das Unternehmen bestätigte einmal mehr den Ausblick für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr im Zuge der Vorlage endgültiger Zahlen für das zweite Geschäftsquartal.

Sollten die Aktien über der 21-Tage-Linie schließen und das jüngste Erholungshoch von 28,40 Euro übertreffen, könnte eine weitergehende Kurserholung wahrscheinlicher werden. Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank sieht die Bestätigung der Jahresziele positiv, besonders angesichts anhaltender Herausforderungen in den Endmärkten und einem selektiven Lagerabbau auf Kundenseite. Im zweiten Geschäftsquartal, das Ende März endete, zeigte sich die Sparte Drug Containment Solutions stabil, trotz des Gegenwinds durch den Lagerabbau. Das Wachstum des Konzerns wurde indes hauptsächlich durch die Sparte Drug Delivery Systems getragen. Friedrichs bewertet die Aktien weiterhin mit "Buy" und einem Kursziel von 35 Euro.

Die gesamte Branche spürt nach wie vor die Auswirkungen des Lagerabbaus durch Pharmaunternehmen, die sich während der Corona-Krise übermäßig mit Glasfläschchen, Ampullen und Spritzen eingedeckt hatten. Mitte Mai musste Schott Pharma die Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr zurückschrauben, da die Verkäufe von Spritzen an einen Großkunden zurückgingen. Das Unternehmen, das im Nebenwerteindex SDax notiert ist, prognostiziert für das am 1. Oktober startende Geschäftsjahr 2024/25 einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich, was unter den Markterwartungen liegt.

Nach dieser Ankündigung fiel der Aktienkurs und rutschte in den folgenden Wochen immer weiter ab. Mitte Juni sank der Kurs unter den Ausgabepreis des Börsengangs von Ende September 27 Euro. Vor der Bekanntgabe der zurückhaltenden Prognosen für das kommende Geschäftsjahr notierten die Papiere noch bei etwa 37 Euro. Das Rekordhoch von etwas über 43 Euro, das Ende Februar erreicht wurde, bleibt vorerst außer Reichweite.

Mit dem aktuellen Erholungsversuch steigt der Börsenwert von Schott wieder auf 4,2 Milliarden Euro an, was über dem Wert des MDax-notierten Konkurrenten Gerresheimer von 3,4 Milliarden Euro liegt. Der Grund für die Platzierung von Schott im SDax ist der geringe Streubesitz: Die Konzernmutter, der Mainzer Spezialglashersteller Schott, hält 77 Prozent der Anteile, während die Qatar Holding als Ankerinvestor 4,9 Prozent hält.