In einem Umfeld herausfordernder Rahmenbedingungen hat der Biotechnologie-Zulieferer Sartorius zum Jahresauftakt Einbußen bei Umsatz und Gewinn hingenommen. Dennoch zeigt sich der Vorstandsvorsitzende Dr. Joachim Kreuzburg optimistisch, was die Jahresziele des Unternehmens angeht. Besonderes Augenmerk richtet er auf das zweite Halbjahr, in welchem er mit einer anziehenden Geschäftsdynamik rechnet.
Die im DAX gelisteten Sartorius-Aktien erlebten unterdessen einen signifikanten Kurseinbruch und waren mit einem erheblichen Rückgang von über zwölf Prozent auf unter 290 Euro das Schlusslicht des deutschen Aktienmarktes. Analysten und Investoren sind von dieser Entwicklung in Sorge versetzt, zumal sich der Abstand zum bisherigen Höchststand weiter vergrößert.
Dr. Kreuzburg erläuterte in einer Pressemitteilung sowie einer anschließenden Telefonkonferenz, dass die Kunden ihre Lagerbestände an Verbrauchsmaterialien weitestgehend abgebaut hätten und nun erneut in den Investitionsmodus schalten. Dennoch nimmt er eine starke Investitionszurückhaltung, insbesondere in China und teilweise in Europa, wahr, sieht aber auch dort ab dem zweiten Halbjahr Chancen auf Besserung.
Enttäuschend für Analysten wie Matthew Weston von der UBS ist insbesondere die Performance der Bioprocess-Sparte, die unter den Erwartungen blieb und bei der die Auftragseingänge rückläufig waren.
Dennoch konnte der Konzern insgesamt einen Anstieg der Auftragseingänge verbuchen, auch wenn der Umsatz und das bereinigte EBITDA Rückgänge verzeichneten. Die operative Marge blieb jedoch über den Prognosen, was einer der positiven Akzente in den aktuellen Geschäftszahlen von Sartorius ist. Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sind bereits eingeleitet, darunter die Optimierung des Einkaufs und der geplante Abbau von 250 bis 300 Stellen weltweit, obwohl das Unternehmen immer noch 60 Prozent mehr Beschäftigte hat als vor der Pandemie.
Für das laufende Geschäftsjahr bestätigt Sartorius die Prognose eines mittleren bis oberen einstelligen Umsatzwachstums und einer angepeilten operativen Marge von über 30 Prozent. Diese Ziele sind in Licht des vergangenen Jahres ambitioniert, in welchem der Konzern durch einen starken Nachfrageeinbruch beeinträchtigt war. Dr. Kreuzburg verweist auf den anhaltend hohen Bedarf an Medikamenten zur Behandlung verbreiteter Krankheiten und auf vielversprechende Durchbrüche in der Medizin, die langfristig die Perspektiven von Sartorius positiv beeinflussen könnten.